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Sechstes Kapitel. Lotterie-Anlehen und Lotterien.
1
Thlr.
6
Sgr
. 3,1764.
.Pf.
— 1,2088..
Thlr.
e 2 =
1
»
22
»
2,9538.
. »
— 1,7415..
)>
e 3 =
2
„
14
„
8,5161.
. »
— 2,4903..
, „
E,=
3
5)
3
»
1,8305.
. »
= 3,1050..
»
E,=
34
»
23
»
0,4285.
»
— 34,7678..
»
E =
43
Thlr.
9
Sgr
. 4,9055.
.Pf.
= 43,3136..
Thlr.
Der Erwartungswerth eines Looses steht um so höher, je spater die Classe
ist, welcher es angehört. Wer ein Loos aus einer der vier ersten Classen
kauft, giebt eine höhere Summe für die Waare, als sie werth ist. Hiedurch
erhalt die Bank Ueberschüsse aus den Einkaufen in die ersten Classen, welche
dazu dienen, den bedeutend höher« Werth eines Looses der fünften Classe
hervorzubringen. Man kann nun aus den vorstehenden Erwartungswer-
then den durchschnittlichen Erwartungswerth eines Looses für jede Classe
bestimmen. Er ist:
8) E = 43,3 * 3 -- ' Thlr. = 8,6627...Thlr.=8Thlr.l9Sgr. 10,574..Pf.
Ein Loos hat hiernach einen höher« Erwartungswerth als sein Kauf
werth ist. Dies ist der günstigen Anlage der Lotterie zuzuschreiben, wor-
nach die Loose der ersten Classe theurer sind, als sie sein sollten und das
Loos im Ganzen wohlfeiler gestellt werden kann. Dieses Resultat ist jedoch
nur nach dem ersten Blicke günstig und in der That nur als ein nominelles
zu bezeichnen, denn wenn man die Loose um die angegebenen Werthe für
die verschiedenen Classen verkaufen wollte, so ergäbe sich folgende Bilanz:
34OOO Loose der Isten Classe ä 1,208..Thlr. betragen..41100 Thlr.
32500 » » 2ten „ 1,741.. » » 56600 »
31000 » » 3ten » 5) 2,490.. » » 77200 »
29500 ,, 4ten » » 3,105.. » 91600 »
28000 » » 5ten » »34,767.. » » 9735OO »
Auf diesem Wege würde die nämliche Summe, wie vorhin, nämlich
1240000 Thlr., gewonnen. Die Vertheilung der Beiträge durch die Clas
sen wäre weniger zweckmäßig als die vorige und der Vortheil der Bank
weniger bedacht. Bei der Einrichtung der Classen-Lotterien ist es aber nicht
gleichgültig, wie die Beiträge erhoben werden, und es ist dabei die Aufgabe
zu lösen: auf welche Weise müssen die Kaufwerthe der Loose für die einzel
nen Classen angesetzt werden, um der Bank den günstigsten Erwartungswerth
zu sichern? Daß diese Frage nicht bedeutungslos ist, zeigt der vorliegende
Fall.
Obgleich sich der Erwartungswerth eines Looses nach 7 und 8 günstiger
als der Kaufwerth herausstellt, so steht doch der wahre Erwartungs- und
Kaufwerth eines Looses bei weitem niederer als die in 1, 7 und 8 angegebenen
Werthe, wenn man die Abzüge in Rechnung bringt, welche die Bank von den