§ 1. Unabhängigkeit von Funktionen und Gleichungen. 119
An die Spitze unserer Betrachtungen stellen wir nun die
Definition: m Funktionen
Vi = fi(? i, x n ), y 2 = f 2 (x t , x 9t ... x n )
• ' ■ Vm-fm( X l> • X n)
von n unabhängigen Veränderlichen x x ,x 2 ,...x n heißen von
einander unabhängig, wenn es Jeeine von allen Veränderlichen
x lf x s ,...x n freie Gleichung zwischen y x , y 2 , . . . y m gibt, da
gegen voneinander abhängig, wenn es mindestens eine derartige
Gleichung gibt:
F (yx, y*, • • • yJ = o,
die also erfüllt sein müßte, sobald man darin für y x , y 2 , . ., y m
die gegebenen Funktionen f x , f 2 , . . . f m von x x , x 2 ,. . . x n einsetzte,
und zwar erfüllt durch alle diejenigen Wertsysteme x x , x 2 , . . . x n ,
für die edle m Funktionen f 1} f 2 ,. . . f m definiert sind.
Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß natürlich nur
von solchen Gleichungen F = 0 die Rede ist, die nicht iden
tisch bestehen wie z. B. y t — y x = 0 oder dgl. Mit anderen
Worten: Die Gleichung F == 0, die im Falle der Abhängig
keit vorhanden ist, muß mindestens eine der m Funktionen
y x , y 2 , . . . y m wirklich enthalten, d. h. als Funktion der übrigen
definieren.
1. Beispiel: Zwei Funktionen y x = f x (pc) und y 2 = f 2 (x)
von nur einer Veränderlichen sind stets voneinander abhängig.
Denn wenn sie Konstanten a und b sind, bestehen zwei Glei
chungen F — 0, nämlich y x — a = 0 und y 2 — b = 0. Sind sie
nicht beide konstant, so enthalte die erste etwa x wirklich.
Dann gibt es eine zu ihr inverse Funktion x = (p(yyf) % , setzen
wir diese in die zweite für x ein, so folgt, daß zwischen y x
und y 2 die Gleichung y 2 —fiispiyfi) = 0 besteht.
2. Beispiel: Die beiden Funktionen von x x und x 2 :
X. xV + xV
y\ r f y2 r 2 — X 1
sind voneinander abhängig, denn es ist:
!/ 2 G/t 2 -l)-?A 2 ~l = 0.
78. Umformung der Definition der Unabhängig
keit von Funktionen. Wenn m Funktionen von n unab
hängigen Veränderlichen x x , x 2 , . . . x n vorliegen:
[77, 78