132 Kap. IV. Differentiation unentwickelter Funktionen.
V 83. Differentialquotienten von mehreren unent
wickelten Funktionen von einer Veränderlichen. All
gemeiner liege jetzt ein System von m Gleichungen zwischen
m -fl Veränderlichen x, y x , y 2 ,. . . y m vor:
fi (x, yi> • • • 3Ü = °>
f» ( x > y» Vif ’ • O = °>
(1)
fvX x >yD yg. • • • 30 = °*
Sind die Funktionen /j, f 2 , . . ■ f m voneinunder unabhängig
hinsichtlich y u y 2 , . . . y m , d. h. ist nach Satz 4 von Nr. 80 die
Funktionaldeterminante
so können wir nach Satz 3 in Nr. 79 annehmen, daß die Glei
chungen (1) die m Größen y it y 3 , . . . y m als Funktionen der
einen unabhängigen Veränderlichen x definieren. Y\ ir haben
schon in Nr. 58 gezeigt, wie man bei dieser Auffassung ihre
Differentialquotienten erster Ordnung berechnen kann, nämlich
aus den n Gleichungen
die in der Tat unter der Bedingung (2) als lineare Gleichungen
in y x ', y 2 ', . . . y m nach den gesuchten Differentialquotienten
yf, y 2 \ ■ ■ ■ y m auflösbar sind.
In (3) sind die linken Seiten Funktionen von
Da y x , y 2 , ... y m Funktionen von x bedeuten, also auch yf,
yf, . . . y m , sind die linken Seiten von (3) zusammengesetzte
Funktionen von x, die laut (3) gleich Null sind für alle Werte
von x (innerhalb des Variabilitätsbereiches). Also müssen auch
diejenigen Funktionen gleich Null sein, die durch wiederholte
Differentiation nach x aus den linken Seiten der Gleichungen (3)
hervorgehen. Doch müssen wir dabei vollständig, nicht partiell,
nach x differenzieren, d. h. beständig im Auge behalten, daß
y it y%, • • • y m und 7//, ?/ 2 ', . . . y' m ebenfalls Funktionen von x
83]