§ 2. Anwendungen 243
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[143,144,145
Es ist ij = 0 für a; = 1 : e. Hier wird y" > 0, so daß ein
Minimum eintritt.
144. Ein andersartiges Beispiel. Es gibt Funk
tionen, bei denen die Anwendung des Satzes 1 von Nr. 142 un
bequem ist, weil die höheren Ableitungen umständlich werden.
In solchen Fällen ist es oft bequemer, geradezu festzustellen,
ob die Ableitung beim Durchgänge des x durch einen Wert x 0 ,
für den sie gleich Null ist, das Zeichen wechselt.
Liegt z. B. die Funktion y = x m (a — x) n vor, wo a, m, n
positive Konstanten seien und insbesondere m und n ganze
Zahlen größer als Eins bedeuten mögen, so ist
y' = x m ~ x (a — *)” _1 [iwa — (m + n)x\,
während y" recht umständlich wird. Wir schließen daher so:
Für jedes x sind y und y stetig. Insbesondere wird y = 0
für x = 0, für x = a und für x = ma : (m + n), das kleiner
als ci, aber positiv ist. Geht x wachsend durch den Wert Null,
so wechselt y nur dann das Zeichen, und zwar — in -f-, wenn
m gerade ist, so daß y nach Satz 9 von Nr. 30 vorher abnimmt
und nachher wächst, also für x = 0 ein Minimum eintritt.
Geht x wachsend durch den Wert a, so gilt dasselbe, wenn n
gerade ist. Geht x wachsend durch den Wert ma : (m + n), so
hat y kurz vorher positive und kurz nachher negative Werte,
so daß y vorher wächst und nachher abnimmt, also ein Maximum
für x = ma : (m -f n) eintritt.
145. Ein Permatsches Problem. Zwei Räume seien
wie in Fig. 23 durch eine Ebene E getrennt. Ein Punkt lege
in der Zeiteinheit im ersten Raume
u und im zweiten Raume ß Längen
einheiten zurück, wobei a und ß
Konstanten seien, so daß in jedem
Raume die von dem Punkte zu
rückgelegten Wege zu der dazu ge
brauchten Zeit proportional sind.
Das Fermatsche Problem besteht
nun darin, daß der Weg bestimmt
werden soll, auf dem der Punkt
in kürzester Zeit von einer ge