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Kap. IX. Theorie der Raumkurveu und Flächen
wobei £ = -J- 1 oder — 1 und zwar so zu wählen ist, daß dieser
Ausdruck positiv wird. Aus (5) in Nr. 285 folgt nun:
l = sl, m — em, n = en.
(2)
Nach (6) in Nr. 264 und aus (4) in voriger Nummer ergeben
sich hieraus die Richtungskosinus der positiven Binomiale der
Gratlinie. Wegen (7) in Nr. 264 kommt:
A = — eu, g = — eß, v = — ey.
(3)
Durch Differentiation folgt mit Hilfe von (2) und (1) in
Nr. 272, wenn 1 :T die Torsion der Gratlinie bedeutet:
— ds =
T
nach (2) also auch T = — Rds : ds, so daß sich mit Rück
sicht auf (1) ergibt:
Sind da und dt der Kontingenz- und der Torsionswinkel der
Urkurve, da und di die der Gratlinie der Polarfläche, so folgt
hieraus nach den Formeln (2) von Nr. 260 und 271:
(5) da = — di, da — edx.
Die Formel (3) der vorigen Nummer läßt sich mithin auch
so schreiben:
(6)
287. Sphärische Kurven. Eine Kurve, die auf einer
Kugel liegt, heißt sphärisch. Die Kugel ist für alle Punkte
der Kurve die Schmiegungskugel. Statt der Gratlinie der Polar
fläche tritt also nur der Mittelpunkt der Kugel auf. Die Po
larfläche ist folglich ein Kegel, dessen Spitze in der Kugel
mitte liegt.
Umgehehrt: Ist der Radius 9i der Schmiegungskugel einer
Raumkurve konstant, so ist -f K S T* nach (6) in Nr. 276
konstant, so daß durch Differentiation nach s folgt:
(1)
R\R + K'T* R'TT') = 0.
Sehen wir von dem Falle ab, wo die Krümmung konstant ist,
SS6, 2H7]