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Kap. X. Flächenkurven und Fläckenfamilien
Kreise. Ist die gegebene Fläche selbst eine Fläche zweiter
Ordnung, so gehört sie mit zu ihren oskulierenden Flächen
zweiter Ordnung. Die Nabelpunkte einer Fläche zweiter Ord
nung sind mithin die Berührungspunkte derjenigen Tangenten
ebenen, die den Kreisschnitten der Fläche parallel sind, vgl.
das Beispiel in Nr. 307.
313. Ableitung früherer Ergebnisse aus den Indi-
katrizen. Mit Hilfe der bekannten Eigenschaften der Kegel
schnitte und auf Grund des Satzes 10 von Nr. 311 lassen sich
die Sätze 6 bis 8 von Nr. 308 von neuem beweisen. Bei
einer Ellipse ist ja die Summe der Quadrate der reziproken
Werte zweier zueinander senkrechter Halbmesser konstant.
Außerdem sind bei einer Ellipse und auch bei einer Hyperbel
zwei Halbmesser, die mit der Hauptachse den gleichen Winkel
bilden, gleich lang. Um Satz 6 von Nr. 308 insbesondere für
einen hyperbolischen Punkt abzuleiten, müssen wir beachten,
daß die Konstante in der Formel (4) von Nr. 311 die in der
Gleichung der Indikatrizen auftretende Konstante ist. Der
Satz 10 von Nr. 311 gilt also für alle Normalschnitte eines
hyperbolischen Punktes, wenn wir die beiden Hyperbeln
* i V _ , i.
r; + b- 3 ~ ±Iv
mit derselben Konstante k, aber verschiedenen Vorzeichen
von k benutzen. Dies sind zwei sogenannte konjugierte Hyper
beln. Für diejenigen Normalschnitte, deren Ebenen die eine
oder andere Hyperbel schneiden, lautet dann die Formel (4)
von Nr. 311 so:
~ = k bzw.
Jtl
11 = _ /•
B
Bei konjugierten Hyperbeln ist aber die Differenz der Quadrate
der reziproken Werte zweier zueinander senkrechter Halb
messer konstant. Sind nun q und q' solche Halbmesser und
B und R die zugehörigen Krümmungsradien, so ist = kB,
= — kB', also:
= konst.
wie in Satz 6 von Nr. 308.
313, 313]