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Kap. X. Flächenkurven und Flächenfamilien
(1)
Sie lassen sich auch so schreiben:
(2)
dMxp dMyp dMzp
dv dv dv M ß.
~ ~~Vv v A
Entsprechende Formeln gehen aus (1) und (2) hervor, wenn
gleichzeitig X, y, v und L, M, N zyklisch vertauscht werden.
332. Der Dupinsche Satz über dreifache orthogo
nale Systeme. Die letzten Formeln haben eine schöne geo
metrische Bedeutung:
Werden für X und g konstante Werte gewählt, während v
veränderlich bleibt, so beschreibt der Punkt (cc, y, z) nach
Nr. 327 die Schnittkurve zweier Flächen X = konst. und
u = konst. des Systems; längs der Kurve ist v die unab
hängige Veränderliche, und die Richtungskosinus der Kurven
tangente verhalten sich zueinander wie x Y , y v} z Y . Die Rich
tungskosinus X, Y, Z der Normale der Fläche y = konst.
im Punkte (x, y, z) sind proportional zu y x , fi , y t und also
wegen der zweiten Formel (2) von Nr. 330 gleich y x : M,
fi : M, y z : M, somit nach den Formeln der zweiten Reihe in
(1), Nr. 330, gleich Mx fl , MyMz fi . Daher besagen die
Gleichungen (2) der vorigen Nummer, wenn wir von dem letzten
Gliede absehen, daß längs jener Schnittkurve, längs deren v die
unabhängige Veränderliche vorstellt,
ist. Dies bedeutet nach Satz 13 von Nr. 319, daß die Schnitt
kurve eine Krümmungskurve der Fläche y = konst. ist. Ebenso
folgt aus den Gleichungen, die den Formeln (2) in voriger
Nummer entsprechend zu bilden sind, daß die Kurve eine
Krümmungskurve der Fläche X = konst. ist. Wir gelangen so
mit zu dem Satze von Dupin: