Full text: Differentialrechnung (1. Band)

VI 
Vorwort 
kungen versehen werden, wie der gegenwärtig vorliegende. Aus 
giebig verwertete ich natürlich bei diesen Nachweisen Bücher 
und Abhandlungen über die Geschichte der Mathematik 5 die 
Quellen sind an Ort und Stelle erwähnt. Aber in nicht ge 
ringem Umfange wurden auch die Originalwerke selbst heran 
gezogen. Besonders eingehend sind die Angaben aus dem Zeit 
alter der Erfindung der Infinitesimalrechnung, da das Ziel 
war, immer möglichst auf die Ursprünge selbst zurückzugehen. 
Natürlich haben die geschichtlichen Anmerkungen trotz aller 
daran gewandten Mühe noch viele Lücken, und sie werden immer 
verbesserungsfähig bleiben. Aber da ich mich bemühte, diese 
Bemerkungen trotz des in ihnen angehäuften Quellenstoffes 
immer noch lesbar zu gestalten, hoffe ich dennoch, durch sie 
mit zur Verbreitung von Kenntnissen in der Geschichte der 
Mathematik beizutragen. 
Über die Erscheinungszeiten der einzelnen Auflagen sei 
noch bemerkt: Der erste Band in der neuen Bearbeitung kam 
1906 und der zweite 1907 heraus. Ehe der dritte fertig sein 
konnte, war der erste schon vergriffen, so daß er 1908 in 
einer Doppelauflage, der vierten und fünften, neu gedruckt 
werden mußte. Im Jahre 1909 erschien der dritte Band. Dann 
kam 1911 die vierte und fünfte Auflage des zweiten und 1914 
ebenso die des dritten Bandes heraus. 
Das Werk hat sich nun recht stark von seinem Ursprünge 
entfernt und trägt nur noch zum Teil die Züge des alten Ser- 
ret. Am meisten noch im ersten, am geringsten im dritten 
Bande, der abgesehen von den beibehaltenen alten Beispielen 
eigentlich ein ganz neues Buch ist. Es würde zu weit führen, 
wollte ich hier auf die inneren Abänderungen des Lehrbuches im 
einzelnen eingehen. Der Umstand, daß das Werk in der vierten 
und fünften Auflage in seinen drei Bänden 626 -f- 639 -j- 735, 
also insgesamt gerade 2000 Seiten gegenüber den 1335 Seiten 
der Harnackschen Übersetzung aufweist, läßt schon die durch 
greifende Veränderung des Lehrbuches erkennen. Der größte 
Teil der Verantwortlichkeit ist deshalb von Serret auf mich 
übergegangen. Daher erschien es recht und billig, den einen 
Verfassernamen auf dem Titelblatte nunmehr durch den Doppel 
namen zu ersetzen. Dieser Beschluß wurde im Einverständnisse 
mit dem Verlagshause schon im Frühjahr 1914 gefaßt, was 
mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeitumstände ausdrücklich 
erwähnt sei.
	        
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