Full text: Handbuch der besondern und allgemeinen Arithmetik für Praktiker

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drei und zehn u. s. w.; zwanzig bedeutet zweimal zehn, denn die alte 
Sylbe zig bedeutet zehn. Hundert stammt vom altgothischen hund, 
welches ursprünglich zehen hieß, her; im Althochdeutschen sagte man 
zehenzig statt Hundert. Tausend (thusund taihuns hund) zehnmalhun- 
dert. Million ist erst in neueren Zeiten entstanden, das Wort stammt 
aus dem Italienischen, und heißt eigentlich ein großes Tausend; un 
sere Altvater sagten immer tausendmaltausend statt einer Million. 
Auch im wirklichen Rechnen wurde das Zehnersystem stets befolgt; 
Römer und Griechen hatten Rechenbrete durch parallele Linien in Strei 
fen abgetheilt, ein Steinchen (oaleulus, daher das lateinische oalen- 
lare, Rechnen) bedeutete im ersten Streifen rechts Einheiten, im zwei 
ten Zehner, im dritten Hunderte u. s. w. Dieser Rechenbreter bediente 
man sich in Deutschland bis ins sechzehnte Jahrhundert, und noch jetzt 
kennen wenige Bauern in Rußland ein anderes Rechnungsmittel. Um 
nur ein Beispiel zu geben, sieht die Jahreszahl 1844 auf einem solchen 
Rechenbrete folgendermaßen aus: 
0 
00 
00 
00 
00 
00 
00 
00 
00 
Hatte man bei den Zahlzeichen die Eintheilung nach zehn so fest 
gehalten, wie in der Tonsprache, so wäre unser Zahlensystem viel frü 
her entstanden; hätten die Römer keine eigenen Zeichen für fünf, fünf 
zig, fünfhundert gewählt, so wären sie geradezu unsererZahlenschrist 
gelangt, deren Ursprung mit historischer Gewißheit in Indien zu su 
chen ist. 
Da es hier durchaus nicht auf die Figur der Zahlzeichen ankommt, 
so wollen wir die römischen Zahlzeichen für diejenigen wählen, die in 
Indien ursprünglich dafür angewandt wurden; man schrieb sonach ur 
sprünglich MCCCCCCCCXXXXIIU für 1844, indem man jedes Zahl 
zeichen so oft wiederholte, als es nothwendig war, und erst wenn ein 
Zahlzeichen zehnmal neben einander gesetzt werden sollte, wählte man 
ein neues Zahlzeichen, so X für zehnmal I, C für zehnmal X, M für 
zehnmal C. 
Diese Art Zahlenschrift wurde vielleicht durch Jahrhunderte fort 
gesetzt, bis vielleicht Einem der gute Gedanke kam, statt das Zahlzei 
chen selbst immer zu wiederholen, die Zahl oben anzuschreiben, wie oft 
dieses Zahlzeichen wiederholt werden soll, z. B.: 
M CCCCCCCC XXXX 1III 
schrieb man 
oder, indem ich mich für die oberen Zahlen der sogenannten arabischen 
Ziffern bediene: 
,844 
M C X I 
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