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1. Abth. Arithmetik. Rangoperationen. §. 105.
Drittes Capitel.
Die quadratischen Gleichungen.
§. 105. Form und Umbildung quadratischer Glei
chungen. Die verschiedenen Formen, unter denen eine quadratische
Gleichung, d. h. (nach §. 58.) eine solche, welche die zweite Potenz
der unbekannten Zahl enthält, gegeben sein mag, lasten sich immer
auf eine der beiden folgenden
I. Ax 3 4-Bx + C = 0 oder II. Ax 2 -f-C = 0.
zurückfuhren, indem man die allgemeinen Regeln für die Umformung
von Gleichungen (§. 55.) auf sie in Anwendung bringt, wodurch alle
Divisoren hinweggeschafft und die Glieder dergestalt vereinigt werden
können, daß die x 3 ,und eben so die x enthaltenden zusammengezogen,
und die übrigen von x freien Glieder ebenfalls in einer Summe
vereinigt werden. Man hat demnach im Allgemeinen unter A, B, C
unbestimmte und jedes beliebigen Werthes fähige (ganze oder ge
brochene, positive oder negative) Zahlen sich vorzustellen, die aus der
Verbindung anderer hervorgegangen sein mögen. So entsteht z. B.
aus der Gleichung
3x—2
-+* 1.
durch Umformung der Ausdruck 12x—8== 35x4-15x 3 — 10x, oder
zusammengezogen:
15x 3 4-13x4-8 — 0.
Eben so folgt aus
16 — x 10x4-8 4
[ ) 3~(x+7) “ 20H ¥
durch Umgestaltung die Gleichung
5 (16—x) (20 - 3x)—3(x4-7).5(10x4-8)-4(20—3x).3(x4-7),
oder entwickelt und zusammengezogen:
171x 3 4- 1522x — 2440 — 0.
Zu einer quadratischen Gleichung der Form II. führt die Um
gestaltung von
(3) _L_ + _JL
v 'x—4 x4-8 ^x-8'
woraus 7 (x 3 — 64) — 2 (x 3 — 12x 4- 32) 4- 6 (x 3 4- 4x — 32)
und abgekürzt x 3 4-320 —0 hervorgeht. S. Aufg. 1—4, §. 113.
Anmerkung. Die letzte der hier betrachteten Formen, welche die Un
bekannte nur in der zweiten Potenz enthält, nachdem die Gleichung
geordnet worden, pflegt durch die Benennung einer reinen qua
dratischen Gleichung von der ersten allgemeinen Form unterschieden
zu werden. Man darf sie als einen speciellen Fall derselben be-