1. Capitel. Combinationslehre.
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§. 148.
§. 147. Analysis. Die Anwendung der Grund- und Rang-
operationen auf solche Reihen, um ans ihnen andere Reihen als Re
sultate abzuleiten, bildet einen Zweig der höheren oder allgemei
nen Arithmetik, gewöhnlicher mit dem Namen Analysis bezeichnet.
Die Rechnung wird hier umfassender, weitläufiger und in der Be
stimmung von Zahlen, wie in der Schlußart, wodurch der Beweis
für ein Gesetz der Reihe gegeben werden soll, ungleich schwieriger.
Jene Bestimmung unbekannter aus gegebenen Zahlen geschieht
vorzüglich durch Auslösung einfacher Gleichungen, diese Beweis
führung aber durch die sogenannte Induction, indem man ein, dem
Anscheine nach gültiges, Gesetz vorläufig annimmt und dessen Allge-
meingültigkeit dadurch zu bestätigen sticht, daß man, in der eigen
thümlichen Bildung des Resultats noch einen Schritt weiter gehend,
eS aufs Neue wieder hervortreten sieht, wie davon der Beweis des
allgemeinen Ausdrucks für figurirte Zahlen (§. 140.) ein Beispiel
giebt.
Das weitläufige Geschäft der Analysis, welcher alle Untersu
chungen über Reihen angehören, zerfällt zunächst in: 1) Verknüpfung
der Reihen durch Anwendung der Grundoperationen; 2) Ent
wickelung geschloffener Functionen in Reihen durch Bestimmung
der Coefficient en ihrer Glieder, und 3) Bestimmung der Grnnd-
zahl, wenn der Werth der Reihe wie ihrer Coefficienten gegeben
ist. Diese verschiedenen Untersuchungen tönnen nicht zweckmäßiger
eingeleitet werden, als durch die Darstellung der allgemeinen Gesetze
und Regeln einer, bei ihnen sorgfältig zu beobachtenden Anordnung
der einzelnen Glieder und ihrer Verbindungen, welche unter dem Na
men der combinatorischen Operationen oder Combinations-
lehre hier zunächst folgt.
Erstes Capitel.
Die Combinationslehre.
§. 148. Gegenstand der Combinationslehre. Es kann
bei der Betrachtung mehrer Dinge nicht sowohl nach der Größe
oder Beschaffenheit derselben, als vielmehr nach ihren, gewissen
Forderungen entsprechenden, Zusammenstellungen gefragt werden,
und die Beantwortung dieser Frage bildet den Gegenstand der
Combinationslehre. Da diese die Dinge, aus denen Zusam
menstellungen gefordert werden, als eine Menge von einzelnen Be-