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H. 237. 2. Capitel. Die geradlinigen Figuren.
die Grundlinie, die gegenüberliegende Ecke die Spitze oder den
Scheitel des Dreiecks; die beiden von dein Scheitel ausgehenden
Seiten heißen dann Scheitelseiten, und eine, aus demselben auf
die (n'öthigenfalls verlängerte) Grundlinie gefällte Senkrechte die
Hohe des Dreiecks. Die einem bestimmten Winkel gegenüber lie
gende Seite bezeichnet man als dessen Gegenseite, so wie den
Winkel, der einer bestimmten Seite gegenüber liegt, als ihren Ge
genwinkel. Ein Dreieck mit zwei Seiten von gleicher Länge heißt
ein gleichschenkliges, mit drei gleichen Seiten ein gleichseitiges.
§. 237. Lehrsätze über die Congruenz der Dreiecke,
iinb die gegenseitige Abhängigkeit ihrer Seiten und
Winkel.
1. (Fig. 5.) Dreiecke sind kongruent, wenn in denselben zwei
Seiten nebst dem eingeschlossenen Winkel gleich sind.
Denn ist AB = DE, AC = DF und W. A = D, so werden,
wenn man die Dreiecke so auf einander legt, daß W. A und D
einander decken, ihre gleichlangen Schenkel AK, DE und AC, DF
in einander fallen, und da alsdann zwischen den Punkten L (E)
und C (F) nur eine gerade Linie möglich ist, auch die W. 8, E
und C, F einander decken. (Aufg. 1, §. 243.)
2. (Fig. 6.) Dreiecke sind kongruent, wenn in denselben eine
Seite und die beiden anliegenden Winkel gleich sind.
Denn ist AK —DE, W. A = D und W. K — E, so fällt,
wenn man das Dreieck AK6 so auf DEF legt, daß jene gleichen
Stücke auf einander fallen, auch AC auf DF 1 und BC auf EF,
folglich C auf F. (Aufg. 2, 3, §. 243.)
3. (Fig. 6.) In einem gleichschenkligen Dreiecke haben die
gleichen Seiten gleiche Gegenwinkel.
Denn sei CA — CB, und die Linie CL Halbirungslinie des
Winkels ACB, so ist (nach L. 1.) Dr. CAL£2CBL, folglich
auch W. A — W. K.
Zusatz I. In einem gleichseitigen Dreicke ist, weil AC^-KC
W. k — A, und weil KC — AK, auch W- A — C, also W.
A — k — C.
Zusatz II. Die Halbirungslinie des Gegenwinkels der Grund
linie im gleichschenkligen Dreieck ist auf dieser senkrecht und hal-
birt sie.
Zusatz III. Die Senkrechte aus der Mitte der Grundlinie
des gleichschenkligen Dreiecks trifft seinen Scheitel. (Aufg. 4 —
8, §. 243.)
4. (Fig. 6.) Sind in einem Dreiecke zwei Winkel einander
gleich, so ist es ein gleichschenkliges.
Sei W. D — W. E, so würde die Annahme, daß DF nicht
= EF, sondern etwa = EG oder EK sei, nach L. 1. zu der