280 2. Abih. Geometrie. Geometrie der Ebene §. 259.
salen so gezogen, daß die eine die Grundlinie halbirt und die beiden
andern deren Endpunkte mit den Endpunkten einer ihr parallelen
Geraden kV verbinden, so wird die erste Transversale in den Punk
ten B, G, M, E harmonisch getheilt.
Denn betrachtet man die Geraden GE, GG und CB, als harmo
nische Strahlen, so ist M (nach L. 1.) harmon. Gegenpunkt von
B, da DF par. AG, und FG = GD ist.
Zusatz. Werden die Seiten eines Dreiecks ABC in den Punk
ten E, D, F halbirt und diese durch Gerade verbunden, so liegen die
Durchschnittspunkte auf allen drei Transversalen harmonisch.
4. (Fig. 64.) Der harmonische Gegenstrahl AD einer Geraden
welche einen Winkel CAF halbirt, steht auf derselben senkrecht.
Denn zieht man die beliebige Durchschnittslinie CD und durch
den Punkt B eine Gerade KL, senkrecht auf AB, so ist (nach
L. I.) der harmonische Gegensirahl von AB parallel LK, folglich
Winkel BAD — R.
Zusatz. Bilden zwei harmonische Strahlen AB, AD einen
rechten Winkel, so halbirt der eine von ihnen den Winkel der beiden
andern.
5. (Fig. 64.) Ein Punkt C außerhalb eines Kreises hat im
Innern desselben einen harmonischen Gegenpunkt F, der in der Mitte
der Berührungssehne AD liegt.
Denn zieht man die Secante CD durch des Kreises Centrum die
Tangenten GA, GD und die Berührungssehne AD, so ist Win
kel BAD — R und W. x == z = y, also (nach L. 4.) F der har
monische Gegenpunkt von C.
6. (Fig. 64.) Beschreibt man über dem Abstande zwei har
monischer Gegenplmkte B, D, als Durchmesser, einen Kreis, so sind
die Abstünde sämmtlicher Punkte seines Umfanges von den beiden
andern harmonischen Punkten C und F verha'ltnißgleich.
Denn zieht man von einem beliebigen Punkte P des Kreisnm-
fangs die harmonischen Strahlen nach den Punkten C, B, F, D,
von denen PD und PB einen rechten Winkel bilderi, so ist (nach
L. 4, Zus.) W. BPF = BPC, folglich (nach §. 255, L. 2.)
PE : PC — BF : BC.
§. 259. * Bestimmung des Umfangs regulärer Poly
gone und des Kreises.
1. (Fig. 45.) Aus der Seite s eines regulären Vielecks im
Kreise die Seite t eines regulären Vielecks um den Kreis zu be
stimmen, wenn man dessen Radius mit r bezeichnet.
Man ziehe vom Mittelpunkte nach den Ecken der concentrisch und
parallel gelegten ähnlichen Figuren die Convergenren Ca, Cb, Cd,
Oe, und halbire den Centriwinkel ACD durch CF: dann ist