Full text: Vorschule der Mathematik

386 2. Abth. Geometrie. Anfangsgr. d. h. Geom. §. 332. 
risse des Punktes M, und beide Linien bestimmen seine Lage in 
Beziehung auf die gewählte Linie AX und den Anfangspunkt A. 
In sofern man noch unzählige andere Punkte M', M" .... durch 
Ordinate« auf FX bezogen denken kann, giebt man dieser gemein 
schaftlichen Beziehungslinie den Namen Abscissenachse und ver 
steht unter Ordiuatenachse eine senkrecht durch den Anfangspunkt 
gezogene AK. Die Linien, wodurch nach dieser Vorstellung die Lage 
beliebiger Punkte der Ebene YAX bestimmt wird, bezeichnet man, 
als paarweise zusammengehörend, auch mit dem gemeinschaft 
lichen Namen Coordinaten und hat es als ganz gleichgültig an 
zusehen, auf welche der beiden Achsen, als Abscissenachse, der gege 
bene Punkt zu beziehen sei, ob auf AX durch die Ordinate MB 
oder auf AX durch die Ordinate MP, weil in beiden Fällen die 
Lage deS Punktes durch Coordinaten der nämlichen Länge be 
stimmt wird, und der ganze Unterschied in der Verwechselling des 
Namens besteht. 
Obgleich die Wahl rechtwinkliger Coordinaten ihre Vorzüge 
hat, so ist sie doch keineSweges nothwendig, sondern eben sowohl die 
Anwendung von Coordinaten zulässig, die einander unter irgend einem 
andern Winkel treffen. So kann z. B. M sowohl durch MF als 
durch MP auf die Abscissenachse AX bezogen werden, wenn man 
AN als Ordiuatenachse annimmt. Man gebraucht zur Andeutung 
der Coordinaten, als veränderlicher, einer stetigen Zu- oder Abnahme 
fähiger Größen, allgemein die letzten Buchstaben des Alphabets (t, u 
v, w, x, y, z) und zwar gewöhnlich x und y, durch x die Abscissen 
durch y die Ordinate« bezeichnend; so ist MP — y, AP = x. 
Daß Coordinaten einem bestimmten Punkte angehören, also be 
stimmte Linien (oder Zahlen) sein sollen, pflegt man durch beige 
fügte Accente (x, y', x", y" . . . .) anzudeuten. Um aber neben 
dem Zahlenwerthe auch die Lage der Coordinaten bemerklich zn machen, 
muß mau (nach §. 231) die für Abscissen und Ordinate« als ur 
sprünglich angenommene Richtung als positiv, die ihr entgegenge 
setzte als negativ ansehen und demgemäß durch -4- mit» — bezeichnen 
Rechnet man z. B. anfangs die Abscissen von A nach X, die Or- 
dinaten von A nach Y, so ist AP = — x, AF = — x und AD = 
— y, AC = y. (Fig. 137.) 
Für den Anfangspunkt A ist augenscheinlich x — o und y = o, 
für alle in der Achse der x liegenden Punkte y = o, und für sämmt 
liche Punkte der Ordiuatenachse x — o. Jeder andere, nicht in die 
Achsen fallende Punkt hat hingegen zwei reelle Coordinaten, deren 
Richtung durch das positive oder negative Vorzeichen bestimmt wird. 
So hat man (durch x', y', x", y" bestimmte, absolute Zahlen an 
deutend) als Werthe der Aböciffe und Ordinate:
	        
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