412 2. Abth. Geometrie. Anfangsgr. d. h. Geom. §. 356.
dritte AZ senkrecht auf der Ebene XAY, und durch je zwei dieser
Achsen Ebenen gelegt, so ist es gleichgültig, welche von denselben zur
Beziehungsebene gewühlt wird, indem man z. B. den Punkt L
durch eine Senkrechte LM — z auf die Ebene AXY oder auch durch
die Senkrechte LN = x auf AZY projiciren ,und dann AI durch
MP — y und AP — x, ober N durch Nit ^ y und Ait — z
bestimmen kann. Stellt man sich vor, daß der Punkt L aus der ge
gebenen Oberslüche irgend eine Linie ÖLE durchlaufe, so wird der
Fußpunkt AI der Ordinate LAI ebenfalls in der Ebene AXY eine
Linie LAIE beschreibe», welche (nach §. 308, Anm.) die Projektion
von BLE ist. Offenbar sind zwei solcher Projectioncn in irgend
zwei der drei Beziehungs-Ebenen erforderlich, um eine Linie im
Raume völlig ju bestimmen. Die gegenseitig senkrechte Stellung
der Ebenen ist, wenn auch die einfachste und bequemste, doch keines
wegs nothwendig, sondern jede beliebige Lage derselben gegeneinander
gestattet.
§. 356. Intersectioil der Flüchen. Wird in der gegebe
nen Gleichung einer Flüche F(x, y, z) — 0, eine der veründerlichen
Zahlen, z. B. z — Ü gesetzt, also die Dimension der Höhe willkür
lich aufgehoben, so erhült man in dem Ausdrucke E (x, y) = 0 den
Zusammenhang der beiden Coordiuateu x und y in der Ebene AXY,
d. h. die Gleichung derjenigen Linie, in welcher die Flüche von die
ser Ebene geschnitten wird. Eben so siudet sich der analytische
Ausdruck des Durchschnitts der Flüche und der Ebene AYZ, wenn
x = 0, und derjenige für den Durchschnitt mit der Ebene AXZ,
wenn y = 0 gesetzt wird. Auf diese Weise erhült man die soge
nannten drei Hauptschnitte der Oberflüche, woraus sich ihre Be
schaffenheit iin Allgemeinen bereits beurtheilen lüßt. Um diese aber
nüher zu erforschen, fetze man x, y, z, statt sie zu annullircn, den
constanten Zahlen p, q, r gleich, wodurch man beliebig viele Durch
schnitte der Fläche erhült. So wird z. B., wenn man für x den
Werth p — AP substiluirt, die Gleichung F (p, y, z) — 0, worin
nur die veründerlichen Zahlen y, z geblieben sind, zur Gleichung der
Curve BLC, d. h. des Durchschnitts der Flüche und einer, in dem
Abstande p der AZY parallel gelegten Ebene. Wäre hingegen
z — q = AQ, gesetzt, so erhielt man in F (q, x, y) = 0 den
Ausdruck des Durchschnitts DLE, durch eine der AXY parallele
Ebene erzeugt.
Denkt man sich die Flüche, deren Gleichung F (x, y, z) = 0
ist, nicht etwa durch eine solche Parallel-Ebene, sondern durch
eine andere (ebene oder krumme) Flüche geschnitten, die allgemein
durch (p (x, y, z) = 0 ausgedrückt werden mag, so müssen alle
Punkte ihres Durchschnitts, als beiden Flüchen gemeinschaftlich,.