Full text: Vorschule der Mathematik

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1. Abth. Arithmetik. Grundoperationen. §. 42. 
ganze und gebrochene Zahlen ohne Unterschied gegeben sind. Sogar 
der Gegensatz, welcher zwischen Addition und Subtraktion stattfin 
det, kann in jene unbestimmte Zahlenandentung aufgenommen wer 
den, indem man sich unter den einzelnen Buchstaben entweder po 
sitive oder negative Zahlen (nach §. 32.) vorstellt, wonach z. B. 
die Summenform 34-bdie besonderen Fälle 4-1-8, 7 — 5, 104-3, 
—6—7, -f zugleich in sich fassen würde. Um demnach den 
vier Grundoperationen der Arithmetik die größte Allgemeinheit zu 
ertheilen, darf man nur jede besondere Voraussetzung über die Be 
deutung der Zahlzeichen aufgeben und sich unter ihnen unbestimmte 
Andeutungen eines gewissen Inhalts vorstellen, die nach bestimmten 
Vorschriften der Rechnung mit einander verbunden werden sollen. 
§. 42. Polyno m. Jede Verallgemeinerung der Grundopera- 
tionen verlangt ferner, daß die Zahlformen, an denen sie vorgenom 
men werden sollen, als Polynome, d. h. aus beliebig vielen Zah 
len zusammengesetzt, betrachtet werden. Der allgemeinste Ausdruck 
eines solchen Polynoms ist: 
Pr^=c<4 — ß4“^4“^4“^4~SP4~ ic.# 
worin durch die 4- Zeichen nur die Verbindung der Zahlenglieder 
überhaupt angedeutet, die positive oder negative Beschaffenheit der 
selben aber völlig unbestimmt gelassen wird. Soll diese näher ange- 
gegeben werden, so sind die additiven und subtractiven Glieder durch 
die Zeichen 4- und — ausdrücklich zu unterscheiden, wie z. B. in 
P=«—^4-^4-^—«4-<p4- K., 
Sollen ferner die einzelnen Glieder als ein Vielfaches gewisser Zah 
len A, B, C, D .... angesehen werden, so ist dieses durch Verbin 
dung derselben mit Coefficienten zu bezeichnen, wie in 
P=3A-4B4-7C4-8D —16E4-4F4- rc., 
oder allgemeiner in der Form 
P=:wA4"/^H4 — T'C4“4— <jpF4~ JC. 
§. 43. Umformung des Polynoms. Sei P der Inhalt 
eines beliebigen Polynoms, z. B. 
(1) P—«A — /SB-h^C — JD — rc., 
so läßt sich durch Addition aller subtractiv bezeichneten Glieder auf 
beiden Seiten der Gleichheitszeichen (nach Ax. 1) eine Summen- 
gleichung 
P 4-/?B4-<5D4-£E=aA4-7'C4-yF 
bilden, aus welcher durch Subtraction des zu P addirten Polynoms 
(/?B4-ckv4-kE) endlich nach (Ax. 3) die Differenzgleichuug 
(2) P —(«A4-^E4-PF)—M4-öv4-cE) 
hervorgeht. Da man nun bei jeder beliebigen Umstellung der Glie 
der im Ausdruck (1) stets zu der nämlichen Form (2) gelangen muß, 
so ergeben sich aus dem Vorstehenden folgende Lehrsätze:
	        
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