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1. Abth. Arithmetik. Grundoperationen. §. 64.
ter Form ausgedrückt wird. So erhalt man z. B. durch die An
gabe, daß ein um 5 Procent vermehrtes und um 1250 Thaler ver
mindertes Capital zu 7380 Thalern geworden sei, die Gleichung
(x -+- -jIq-x ^ — 1250=7380.
Bei der Bildung von Gleichung in Folge der gegebenen Be
dingungen einer Aufgabe verdient der Umstand, daß darin Zahlen
von verschiedener Benennung vorkommen können, besondere
Rücksicht, indem sämmtliche Glieder (nach §. 53.) gleichnamig sein
müssen. Man muß daher verschieden benannte Zahlenangaben gleich
artiger Größen (z. B- Ruthen, Fuße, Zolle) zuvor durch Reduc-
tion gleichnamig machen, oder die Werthe jener verschiedenen
Einheiten in Beziehung auf ein, ihnen gemeinschaftliches, Einheits
maaß durch Buchstaben andeuten, welche dann als gleichnamige
Zahlen zu betrachten sind. Das Letztere geschieht z. B., wenn man
zur Lösung der Aufgabe:
Wie viel portugiesische Meilen sind 138 spanische, wenn 266 von
diesen =150 geographischen und deren 5=6 portugiesische Mei
len gerechnet werden?
in Beziehung auf eine beliebig gedachte Linieneinheit den Zah
lenwerth einer portugiesischen Meile =A, den einer spanischen =8,
und einer geographischen =6 setzt. Denn alsdann führt die Auf
gabe zu den Gleichungen:
(1) x . A = 138B
(2) 266 B = 1506
(4) 56= 6A,
folglich 5.266 . xAB6 = 6.150.138AB6
oder 5.266 . x = 6.150.138.
Anmerkung i. Eine solche Verbindung von Productengleichungen
ist es, worauf die bekannte, höchst brauchbare Kettenregel sich grün
det. Dies wird sogleich deutlich, wenn man die herkömmlichen Zei
chen benannter Einheiten (z. B. w., Crr., m4) durch Buchstaben er
setzt und diese als Andeutungen gleichnamiger Zahlen auf irgend eine
beliebige Werth-Einheit bezieht.
Anmerkung 2. In den meisten Fällen wird der, durch die Auflösung
gefundene Werth der Unbekannten positiv sein. Doch können auch
die in der Aufgabe ausgesprochenen Umstände von der Art sein, daß
jener Werth negativ wird, wodurch dann die Rechnung aussagt,
daß die gesuchte Zahl im entgegengesetzten Sinne genonimen wer
den müsse.
§. 64. Aufgaben für die Lösung einfacher Gleichungen.
A. Gleichungen mit einer Unbekannten.
I. Leichtere Gleichungen.
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1. 4 X — 3 y + -yX = 5y — 2x + 13.
7.
16.