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IV. Ordinalzahlen.
h t mh{ t) 2 t „das Haus (Kapitel), das 2 vollmachende“ d. i. das 2. Kapitel,
Apophisbuch 3, 21.
si mh 2 „der Sohn, der 2 vollmachende“ d. i. „der 2. Sohn“, ebenso mit
mh 3, mh 4, mh 5 für den 3., 4., 5., neben si wr „der große (d. i. größte,
älteste) Sohn“ für den Erstgeborenen. Chassinat, Rec. de trav. 14, 10
Anm. 3 (Spätzeit).
hwn n mh t rnpt 10 „ein Knabe des 10 Jahre volhnaehenden (Jahres)“
d. i. ein Knabe im 10. Lebensjahre (puer decimum annum agens), Kuban
stele 17 (Dyn. 19).
mh hrw 16 „der 16 Tage vollmachende (Tag)“ d. i. „der 16. Tag“, Pap.
Rliind I d 9 (ed. Möller).
pij-w sp mh 5 „ihr Mal, das 5 vollmachende“ d. i. „ihr (eorum) 5. Mal“,
Ryl. dem. Pap. 9, 3, 7.
pi hrw n mh 2 „der 2 vollmachende Tag“, 2 Khaemw. 5, 15; vgl. ib. 31.
nMeg-iyoMfiT „der drei vollmachende“ d. i. „der dritte“.
TMC£-cis.ujqe „die sieben (fern.) vollmachende“ d. i. „die siebente“,
nie^oov „der 3 vollmachende Tag“ neben niM^g-F n-e^oov „der
3 Tage vollmachende“ für „der 3. Tag“.
uMeg-con cna.T „das zwei Male vollmachende“ d. i. „das zweite Mal“.
TAie»?-qTo n-po.une „das vier Jahre vollmachende“ für „das vierte Jahr“.
Dieser Gebrauch des Verbums mh „füllen“ mit Bezug auf das Yoll-
machen, Kompletieren einer Zahl, findet sich auch sonst in der Sprache,
wo nicht eigentlich ein Ordinalzahlwort vorliegt, aber doch der Sinn
schließlich auf dasselbe hinausläuft.
So kehren z. B. in einem Reisetagebueh der Dynastie 19 ständig
Eintragungen wie die folgende wieder 1 ):
hvt-sp 7 ibd 2 pr-t ssw 2 mh 2 ) ihd 2 hrw 16 n wd rn Xw-t mh 2 ) 5 rn is-t tn
„Jahr 7, Monat 2 der Winterjahreszeit, Tag 2, der Tag, welcher Voll
macht 2 ) 2 Monate 16 Tage der Abreise aus der Stadt (Theben), der
Tag, welcher Vollmacht 2 ) 5 (Tage) an diesem Orte“, d. h. am 5. Tage
des Aufenthaltes hier, am 76. Tage der Reise.
‘) Pap. Turin 68 nach Mitteilung von Alan H. Gardiner.
2 ) Der hier mit „der Tag, welcher Vollmacht“ übersetzte Ausdruck besteht aus dem
Zeichen für mh „füllen“ und dem darunter gesetzten Zeichen der Sonne, dem Ideogramm
für „Tag“, „Zeit“ °qY Dieses vertritt hier das Determinativ des Wortes mh (sonst die
Buchrolle) wegen dessen spezieller Anwendung auf die Zeit. Ebenso wird sein Synonym km
„vollenden“ nicht selten mit der Sonne, statt seines gewöhnlichen Determinativs (Buchrolle),
geschrieben, wenn es von der Zeit gebraucht wird, z. B. in der Stelle: iw km-f rnp-t 88 hr
mll ’Imn r rc htp-f „er hat 88 lahre vollendet, den Amun (d. i. die Sonne) sehend bis zu
seinem Untergang“, Rosellini, Mon. civ. pl. 127, 1. Bei uns ist also zu lesen mh „der voll
machende (Tag)“. — Ebenso ist vielleicht Rhind I h, 10 „der 16. Tag“ mh. 16 zu lesen statt
mh hrw 16, wie Möller nach dem Demotischen (I d 9) lesen wollte. Vgl. unser „der 16.“.