Hier scheint sich deutlich der Ursprung der Reduplikation zu zeigen,
mittels der aus einfachen Verben neue Verben gebildet werden, die ja
vorzugsweise die Wiederholung, das Hin-und-her, das Auf-und-ab einer
Handlung oder eines Zustandes ausdrücken. In der Tat hat sich, wie mich
Enno Littmänn belehrt, in den lebenden semitischen Dialekten Abessiniens
der alte Distributivzahlausdruck, der in der Wiederholung des ganzen Zahl
wortes bestand, in Reduplikation einzelner Teile desselben umgesetzt. Man
sagt, wo das Altäthiopische noch, in Übereinstimmung mit dem hebr.
s e najim s e najim und dem arab. itnaini itnaini, kehe hebe für „je zwei“ sagte,
jetzt im Tigre kelkehe und im Tigrina ka(k)keletä l ). Im Tigre findet sich
diese aus der Wiederholung eines Wortes hervorgegangene Reduplikation
auch bei distributiven Ausdrücken, die kein Zahlwort enthalten; man sagt
dort auch taltalit „je eine Ziege“ für fallt fallt.
p Vgl. Littmänn, Ztschr. f. Assyriol. 25, 327