4)6 Siebenter Abschnitt.
§. 6;6.
Wenn man also zwey dergleichen unmögliche
Wurzeln in einander multiplicirt, so wird das Pro
duckt eine rationelle quadratische Gleichung. Denn
wenn x 4* r + i durch x -j- r — i multiplicirt
wird, so ist düs Produckt (er 4- r) 2 — w, in dem
beyde Quadrate reell sind. Hieraus folgt also, daß
eine jede Gleichung, in der unmögliche Wurzelt»
sind, allezeit doppelte wirkliche Factores hat. (Facto-
res duplices reales.) Folglich daß sie sich in sol«
che doppelte Factores auflösen last, wenn sie nicht
in einfache reelle Factores zerfallt werden kann.
§- 657.
Eine jede Gleichung von einem Grade, dessen
Exponent eine gerade Zahl ist, kann also aus der
Multiplication von lauter solchen doppelten reellen
Fackoren entstanden seyn. Wenn aber der Expo
nent des Grades der Gleichung eine ungerade Zahl
ist, so kann die Gleichung nicht ans lauter solchen
doppelten Fackoren entstehen, sondern es muß we
nigstens eine einfache Gleichung hinzu kommen, de«
ren Wurzeln eine wirkliche Größe ist, wenn die
Gleichung, welche aus der Multiplication entstehet,
lauter wirkliche Theile haben soll.
§. 658.
Wenn also eine Gleichung vom Grade 2?- ist,
so können darinnen die Anzahl der unmöglichen
Wurzeln entweder 212 oder 2n — 2, 2n — 4,
2/7 — 6, 2 n — 8 rc. seyn. Ist aber die Glei
chung vorn Grade 2n i, so hat dieselbe wenig
stens