Full text: welcher die Differential-Rechnung enthält (Erster Theil)

Vorrede. 
ses so ist, beweise ich §. 220. auf eine Art 
die meiner Meinung nach überzeugend ist. 
In dein sechsten Abschnitt zeige ich, was man 
' eigentlich unter die Differentiale versteht, und 
nachdem ich bewiesen, daß die Subtangente 
der logaritmischen Linie bey jedem Punkt gleich 
gros ist, so war es leicht daraus die Methoden 
herzuleiten, nach denen man das Differential 
einer jeden algebraischen Function findet, und 
indem ich mich der Gränzen der Verhältnisse 
bediene, bestimme ich auch die Differentiale der 
Grössen, welche vom Zirkel abhängen. 
Bis so weit folge ich den längst bekannten 
Grundsätzen, und das, was ich in diesen bei 
den Abschnitten vortrage, soll eigentlich dienen, 
diejenigen Schriftsteller zu verstehen, bey denen 
diese Materien vorkommen. Indessen muß 
ich gestehen, daß alles dieses noch keine geo 
metrische Deutlichkeit hatte, und so sinnreich 
man auch die unendlichen und unendlich kleinen 
Grössen ausputzet; so vielen Witz man auch ver 
schwendet, um zu zeigen, wie sich die gewöhn 
lichen Redensarten der Rechnung des Unend 
lichen rechtfertigen lassen; so bleibt dennoch bey 
den meisten, besonders Anfängern, eine gewisse 
Sehnsucht nach einer ungezwungenern Deut 
lichkeit zurücke. Die Methode die Tangenten 
der krummen Linien zu finden, giebt mir Gele 
genheit die wahren Grundsätze der Differential- 
)( 3 rechnung
	        
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