Full text: Grundbegriffe und Grundprobleme der Korrelationstheorie

Vorwort. 
Die vorliegende Schrift gibt in erweiterter Fassung die Vorlesungen 
wieder, welche im Versicherungsseminar der Universität in Kristiania 
gehalten wurden. Die Form der Vorlesungen habe ich bei der Buchaus 
gabe beibehalten, jedoch unter Einteilung in innerlich geschlossene 
Kapitel, statt in gleich große, auf 45 Minuten des mündlichen Vortrags 
berechnete Abschnitte. 
Das Buch stellt sich eine von den sonstigen Darstellungen der Korre 
lationstheorie abweichende Aufgabe. Es verfolgt nicht den Zweck, zur 
praktischen Handhabung der Methoden der statistischen Korrelations 
forschung anzuleiten. Die Darstellung konzentriert sich auf die logischen 
Grundlagen; das Technische der Korrelationsmessung wird kaum be 
rührt. Mit dem stürmischen Tempo, in welchem seit etwa 30 Jahren 
verschiedene Messungsverfahren erfunden und auf allen möglichen An 
wendungsgebieten erprobt wurden, hat der Ausbau der prinzipiellen 
Grundlagen der Korrelationstheorie nicht Schritt gehalten. Es hat sich 
allmählich ein Zustand der Zersplitterung herausgebildet, der sowohl 
für die weiteren Fortschritte der Theorie, wie auch für die ersprießliche 
Verwertung der statistischen Forschungsverfahren im Dienste der ein 
zelnen Wissenschaften hinderlich ist. Immer dringender wird das Be 
dürfnis empfunden nach einer Klärung der Grundbegriffe und der Vor 
aussetzungen der statistischen Korrelationsforschung, sowie nach einer 
schärferen Fassung der Probleme und nach einer systematischen Sich 
tung der von den Vertretern der verschiedenen Bichtungen bevorzug 
ten Lösungsweisen. Als ein Versuch, die Lehren der modernen Korre 
lationstheorie unter diesen Gesichtswinkeln zu einem einheitlichen Ge 
samtbilde zu verarbeiten, ist die vorliegende Schrift gedacht worden. 
Inhaltlich ist die Darstellung auf die Fragen beschränkt, welche bei der 
Betrachtung von zwei zufälligen Variablen entstehen. Fragen, welche 
sich aus der Betrachtung von mehreren Variablen ergeben, mußten einst 
weilen zurückgestellt werden; sie werden nur gelegentlich gestreift. 
Mit Bücksicht auf den Hauptzweck mußte die Darstellung nicht nur 
von statistisch-technischen, sondern auch von mathematisch-technischen 
Einzelheiten möglichst entlastet werden. Auf ausführliche Wiedergabe 
der mathematischen Bechnungen habe ich im Text meistens verzichtet. 
Die fehlenden Bindeglieder wird jeder mathematisch interessierte und 
einigermaßen geübte Leser mühelos einschalten können. Um diese Auf 
gabe denjenigen zu erleichtern, die an das selbständige Bechnen weniger 
gewöhnt sind, habe ich in einem besonderen Anhänge d§s zur Ableitung 
der wichtigeren Formeln und Sätze Erforderliche in einer mathe 
matisch möglichst elementaren Fassung zusammengestellt.
	        
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