§3, §4] der Korrelationsmessung 1X1
gig sind. Die Analogie mit dem Lexis-Bortkiewiczsehen Divergenz
koeffizienten kommt hierbei deutlich darin zum Vorschein, daß der obige
Ausdruck für Q sich in den Lexis-Bortkiewiczschen Divergenz
koeffizienten verwandelt, wenn angenommen wird, daß der Wert von
Y stets mit dem entsprechenden Werte von X zusammen fällt.
§ 4.
Ist die Korrelation normal stabil, so haben die Berechnungen, welche
die Schätzung der apriorischen Größen auf Grundlage der empirischen
Werte der Variablen bezwecken, einen leicht deutbaren Sinn: man er
hält eine ungefähre Vorstellung von gewissen Maßzahlen, welche das
konstant bleibende Abhängigkeitsgesetz zusammenfassend kennzeich
nen. Ist jedoch die Stabilität nicht normal, so ändert sich nicht nur die
Art und Weise, von den empirischen Werten auf die apriorischen Größen
zu schließen; es kann sich auch der Sinn der erzielbaren Ergebnisse
ändern.
Bei der Betrachtung der nicht-normalen Stabilität hat man zwei
Fälle zu unterscheiden: die Stabilität kann anormal sein, weil die Ver
suche verbunden sind, obgleich das Abhängigkeitsgesetz konstant bleibt;
sie kann anormal sein, weil das Abhängigkeitsgesetz von Versuch zu Ver
such wechselt. Im ersten Falle wird durch die fehlende Unabhängig
keit der Versuche die Schätzung der apriorischen Größen auf Grundlage
des empirischen Materials zwar erschwert; wenn man aber die Schwie
rigkeiten überwindet und zu hinreichend begründeten Präsumptiv-
werten der apriorischen Größen gelangt, so ist ihr Sinn derselbe, wie im
Falle der normal stabilen Korrelation: man erhält eine ungefähre Vor
stellung von Maßzahlen, welche das konstant bleibende Abhängigkeits-
gesetz zusammenfassend kennzeichnen. Man fasse etwa die oben be
trachteten Arten der verbundenen Versuche wieder ins Auge — das
Schema der Ziehungen ohne Zurücklegung und das Schema der Ziehun
gen mit Hinzulegen: die Berechnung des empirischen Korrelations
koeffizienten führt in beiden Fällen zum Werte des apriorischen Korre
lationskoeffizienten, welcher genau denselben Sinn eines Maßes der
Strammheit der Verbundenheit zwischen den schwarzen und den roten
Zahlen auf den in der Urne enthaltenen Zetteln hat, wie im Falle der
Ziehungen mit Zurücklegen; es sind bloß die mittleren Fehler und die
systematischen Fehler in den drei Fällen verschieden. Ist hingegen die
Stabilität anormal, weil das Abhängigkeitsgesetz sich ändert, so haben
die errechneten Präsumptivwerte nicht mehr denselben Sinn, da die
durch ihre Vermittlung erfaßten Maßzahlen kein bestimmtes Abhängig
keitsgesetz kennzeichnen, sondern sich vielmehr auf eine Gesamtheit
von wechselnden Abhängigkeitsgesetzen beziehen, und müssen als Durch
schnittswerte der apriorischen Maßzahlen aufgefaßt werden, welche die
einzelnen Abhängigkeitsgesetze charakterisieren. Die Bechnungen
bleiben in allen Fällen dieselben: der empirische Korrelationskoeffizient