Full text: Grundbegriffe und Grundprobleme der Korrelationstheorie

der Korrelationsmessung 
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§2] 
sums mit den Schwankungen der Ernte in den einzelnen Gouvernements 
vergleichen. Da das staatliche Verkaufsmonopol nicht in ganz Bußland 
zu gleicher Zeit durchgeführt wurde, hat Fräulein Winogradowa die 
Berechnungen auf 19 Gouvernements beschränkt, für welche sie über 
längere Zahlenreihen verfügen konnte. Das Bild der geographischen 
Verteilung der Korrelationskoeffizienten weist charakteristische Züge 
auf. Wir sehen auf der Karte eine Zone hoher Korrelationskoeffizienten 
von über -§: dies sind die wichtigsten Getreide produzierenden Gebiete, 
mit dem Gouvernement Samara an der Spitze, welches einen Korre 
lationskoeffizienten von + 0,98 aufweist; zu dieser Gruppe gehören 
ferner die Samara benachbarten Gouvernements Ufa und Orenburg 
sowie der Streifen der sich im Süden westwärts hinziehenden Gouverne 
ments Jekaterinoslaw, Cherson, Poltawa, Kiew, Kamenez-Podolsk. An 
diese Zone schließt sich, gegen Norden zu, eine Übergangszone an mit 
niedrigeren, aber doch nicht unerheblichen positiven Korrelations 
koeffizienten. Für die weiter im Norden liegenden Gouvernements 
stellen sich hingegen die Korrelationskoeffizienten (mit der Ausnahme 
des Gouvernements Olonez) erheblich niedriger, zum Teil sind sie sogar 
negativ. 
Die geographische Gesetzmäßigkeit in der Verteilung der Werte 
der die Strammheit der Verbundenheit zwischen Ernte und Branntwein 
konsum messenden Korrelationskoeffizienten läßt wuchtige Aufschlüsse 
in bezug auf die Art des Zusammenhanges ahnen. Der Einblick läßt 
sich vertiefen, wenn für die einzelnen Gouvernements Korrelations 
koeffizienten zwischen der Ernte und dem Branntweinkonsum der ein 
zelnen Kalendermonate berechnet werden. In der Gesamtheit dieser 
Zahlen offenbaren sich weitere auffallende Gesetzmäßigkeiten. Die 
Gouvernements der ersten Zone, welche durch sehr hohe Korrelations 
koeffizienten des Jahreskonsums mit der Ernte charakterisiert werden, 
zeichnen sich dadurch aus, daß in ihnen die hohe positive Korrelation 
des Branntweinkonsums mit der Ernte durch alle Monate des Ernte 
jahres aufrechterhalten bleibt: im Gouvernement Samara fällt z. B. 
kein einziger der Korrelationskoeffizienten für die Zeit vom Oktober 
bis zum September des nächsten Jahres unter + 0,5. In denjenigen 
Gouvernements, wo der Jahreskonsum nicht so stramm mit der Ernte 
verbunden ist, zeigt die eingehendere Betrachtung, daß es doch Teile 
des Jahres gibt, welche eine strammere Verbundenheit aufweisen. Selbst 
in denjenigen Gouvernements, wo der Jahreskonsum negativ korreliert 
ist, ist vielfach für einen größeren oder kleineren Teil des Erntejahres 
eine positive Korrelation feststellbar. Der Ernteausfall wirkt sich dem 
nach in verschiedenen Gegenden verschieden aus: bald ist sein Einfluß 
nachhaltiger, bald flaut er schnell ab; bald tritt er zeitiger zum Vor 
schein, bald erst in späteren Herbstmonaten. Hervorzuheben ist, daß 
die Verbundenheit nirgends besonders stramm in den Monaten ist, wo 
geerntet wird, sondern überall erst einige Zeit nach der Bergung der
	        
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