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Literaturübersiclit
lung der Zahlenbeispiele zu empfehlen. Die beiden Werke, die mathe
matisch elementar gehalten sind, beschränken sich leider bei der Wieder
gabe der Grundlagen der Korrelationstheorie auf das Mindestmaß. Das
Buch von Wirth stellt erheblich höhere Ansprüche an die mathemati
sche Vorbereitung des Lesers und bietet einen weit umfassenderen Über
blick über das Gebiet der modernen Korrelationslehre; die Darstellung,
die stellenweise den Charakter einer Spezialmonographie annimmt, ist
für den engeren Fachkollegenkreis des Verfassers berechnet; statistisch
interessierten Vertretern anderer Fächer ist das Werk schwerer zugäng
lich, als die „Elemente der exakten Erblichkeitslehre“ von Johannsen.
Denjenigen Statistikern, welche zahlreiche Berechnungen von Korre
lationskoeffizienten, von Korrelationsverhältnissen usw. auszuführen
haben, möchte ich dringend nahe legen, sich in der neueren amerikani
schen Literatur umzusehen, die der Vereinfachung und Vervollkomm
nung der Kalkulationstechnik viel Aufmerksamkeit widmet. Über die
einschlägigen Schriften orientiert man sich am leichtesten aus den
bibliographischen Übersichten des Journal of the American Statistical
Association; diese Zeitschrift bringt gelegentlich auch Originalbeiträge
über diese Fragen; als Beispiel sei etwa A. J. Holzinger, A com-
bination form for calculating the correlation coefficient and ratios
(vgl. XVIII, Nr. 141, S. 623—627, 1928) genannt.
Erstes Kapitel.
Mit der Erfindung der statistischen Verfahren zum Festhalten der
Zusammenhänge, welche heutzutage zu den „elementaren“ gerechnet
werden, hat man sich mit großem Eifer während des zweiten Viertels
und um die Mitte des 19. Jahrhunderts befaßt; die Franzosen Guerry
und Dufau sind da namentlich hervorzuheben. Sehr liebevoll werden
die betreffenden Verfahren in den russischen Lehrbüchern der Statistik
behandelt, wobei sie bis vor kurzem als Modalitäten der induktiven
Methode der konkurrierenden Veränderungen im Anschluß an die Lo
gik von J. St. Mili aufgefaßt zu werden pflegten. Um ein Beispiel aus
der neuesten Zeit anzuführen, sei auf F. Tönnies, Eine neue Methode
der Vergleichung statistischer Beihen (Jahrbuch für Gesetzgebung,
Verwaltung und Volkswirtschaft. Jahrgang 33, 1909) verwiesen.
§ 2. B. In ähnlicher Weise, wie oben, wird der Korrelationskoeffizient
im Anschluß an die Fe chn er sehen Indexzahlen von L. March in seiner
anregenden Abhandlung „Comparaison numérique de courbes statis-
tiques“ (Journal de la Société de Statistique de Baris, 1905) eingeführt.
§ 2. C. Die Indexzahl q stammt vom amerikanischen Psychologen
C. Spearman. Die Einordnung des Problems der Bangkorrelation in
das System der Korrelationslehre und der Nachweis, daß im Falle der
normalen Korrelation der Korrelationskoeffizient r mit der Spearman-
schen Indexzahl q durch die Formel r — 2 sin verbunden ist,