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Viertes Kapitel: Das apriorische [§ 1, § 2
Nach unserer Definition (vgl. Drittes Kapitel, §4, 3,) ist die Variable
Y unabhängig von X, falls das bedingte Verteilungsgesetz von Y bei
allen Werten von X dasselbe bleibt, d. h. wenn die bedingte Wahrschein
lichkeit eines beliebigen Wertes von Y bei allen Werten von X der un
bedingten Wahrscheinlichkeit desselben Wertes von Y gleich ist, oder
in die Formelsprache übertragen, wenn p\*] = p tj für * = 1, 2, . . k
und j = 1, 2, . . I.
Umgekehrt: falls p^ j = p lJ für jeden möglichen Wert von i und für
jeden möglichen Wert von j, so bleibt das bedingte Verteilungsgesetz
von Y dasselbe bei allen Werten von X und die Variable Y ist von X
unabhängig.
Setzen wir nun in die unter allen Verhältnissen gültige Beziehung
p n v\‘]— P u p® den Wert p^ = p tj , so erhalten wir: p> ;] p y . = p p^ und
hieraus pf] — p. r Ist also p ( ^ = p für alle Werte von i und von j, so
ist auch p^ ~ p.! für alle Werte von i und von j: die Unabhängigkeit
der Variablen Y von X bedingt die Unabhängigkeit der Variablen X
von Y, wie bereits oben ohne Beweis hervorgehoben wurde (vgl. Drittes
Kapitel, § 4, 3).
In gleicher Weise überzeugen wir uns, daß im Falle der gegenseitigen
Unabhängigkeit der Variablen p. } . — p {] p^ bei allen möglichen Werten
von i und von j.
Umgekehrt: istp i{j = p ü p lj bei allen möglichen Werten von i und
von j, so ist pj'? = p bei allen möglichen Werten von i und von j und
die Variablen X und Y sind gegenseitig unabhängig.
§ 2.
1. Im Falle der gegenseitigen Unabhängigkeit der Variablen sind
alle Differenzen p nj — p^ p { . gleich 0. Wenn eine oder mehrere Diffe
renzen von 0 verschieden sind, so sind die Variablen nicht unabhängig.
Je größer die Differenzen sind, desto mehr weicht die zwischen den
Variablen bestehende Verbundenheit von der Unabhängigkeit ab. Die
Größe der Differenzen bringt demnach eine wesentliche Eigenschaft der
zu betrachtenden Verbundenheit zum Ausdruck. Sie bildet deshalb die
Grundlage einer der Hauptgruppen unter den zur Darstellung der sto
chastischen Verbundenheit dienenden Verfahren.
Im Falle, wenn sowohl X wie Y nur je zwei verschiedene Werte an
nehmen können, sind alle vier Differenzen der absoluten Größe nach
gleich. Setzt man p in —p 1 \P n =S, so ist identisch d— p 2 \ 2 —p 2 \P { 2~
= —[^112 — ^11^2] = — feu — Pi\Pn ]• Der Wert von ö erscheint in
diesem Falle als eine bequeme zahlenmäßige Charakteristik der Ver
bundenheit zwischen den Variablen. Setzt man in dem Ausdruck für d
Pi\ =^111 + ^112 ’Pn = ^111 + ^211 und beachtet, daß 2h 11 + 2h 12 + P211 +
+ P212 = 1 ist, so erhält man ferner ö = p in p 2 , 2 — Pi 12 Pz 11 • lu dieser