§ 2] Abhängigkeitsgesetz 41
symmetrischen Gestalt wird d besonders gerne zur Bildung von Maß
zahlen verwertet.
Falls die Variablen mehr als zwei Werte erhalten können, brauchen
die Differenzen Vi\j~~Vi\V\j nicht alle gleich zu sein. Eine einzelne
unter ihnen kann in diesem Falle nicht als Kennzeichen der Verbunden
heit dienen. Die zusammenfassenden Maßzahlen müssen auf der Ver
wertung aller Differenzen aufgebaut werden. Da nun die Summe der
Differenzen identisch gleich 0 ist, so liegt am nächsten, von den zweiten
Potenzen der Differenzen auszugehen. Es lassen sich auf dieser Grund
lage verschiedene Maßzahlen konstruieren. Die größte Bedeutung
kommt der von Pearson eingeführten Maßzahl, welche er Mean square
Contingency nennt. Wir werden sie mit qp 2 bezeichnen und als
qp 2 = ^ definieren.
ikik
Sind die Variablen gegenseitig unabhängig, so sind alle Differenzen
Pi\j~ Vi\P\j gleich 0 und folglich auch qp 2 =0. Umgekehrt: qp 2 kann
gleich 0 sein, nur wenn alle Differenzen gleich 0 sind; aus qp 2 = 0 folgt
unmittelbar, daß die Variablen gegenseitig unabhängig sind. Ist der
Zusammenhang zwischen X und Y ein funktionell eindeutiger, so läßt
sich jedem Werte von X ein bestimmter Wert von Y mit Gewißheit zu
ordnen; wird der Wert von Y, welcher dem W T erte X { von X entspricht,
mit Yi bezeichnet, so ist die Wahrscheinlichkeit p i}J - gleich 0, wenn j ver
schieden von i ist; was die Wahrscheinlichkeit p iH anbelangt, so ist sie
gleich pi,. Hierbei nimmt qp 2 den Wert k — 1 an, falls mit k die Zahl
der möglichen Werte der Variablen bezeichnet wird.
Tm Werte von — 1 -cp 2 haben wir demnach eine Maßzahl,
V(k-i)d-iy
welche gleich 0 ist im Falle der gegenseitigen Unabhängigkeit der Variablen
— und nur in diesem Falle! —und den Wert 1 annimmt, wenn die Va
riablen in einem beliebig gestalteten eindeutigen funktionellen Zusam
menhänge miteinander stehen. Der numerische Wert von —^ qp 2
hält sich in diesen Grenzen 0 und 1 und stellt sich um so näher an die
obere Grenze, je mehr sich die Gestaltung der bedingten Verteilungs
gesetze von Y der Form nähert, bei welcher die Wahrscheinlichkeit
eines der möglichen Werte von Y der Gewißheit gleichkommt und die
Summe der Wahrscheinlichkeiten der übrigen Werte verschwindend
klein wird, oder mit anderen Worten: je weniger ausgesprochen der Cha
rakter der zufälligen Variablen wird nach der Festlegung des Wertes
von X, je mehr sich die gegenseitigen Beziehungen zwischen Y und X
dem Typus des eindeutigen funktionellen Zusammenhanges nähern. In
der Größe 1 qp 2 besitzen wir demnach ein Maß für eine
!/(* — !) (Z—1) T