72
Fünftes Kapitel: Das System
l§5, §6
schnitten einander genau proportional sind und stets entgegengesetzte
Vorzeichen haben. Aus r',,» ± 1 folgt demnach, daß die empirische
Regressionslinie eine Gerade ist. Hieraus darf aber noch nicht ohne
weiteres gefolgert werden, daß die wahre Regression geradlinig sei. Es
bleibt nie ausgeschlossen, daß der Schein der Geradlinigkeit durch zu
fällige Abweichungen der Werte von den entsprechenden - Werten
vorgetäuscht wird.
Der empirische Korrelationskoeffizient kann unbestimmt werden.
Falls alle empirischen Werte von X oder alle empirischen Werte von Y
zufällig unter sich gleich sind, werden sowohl die im Zähler des empiri
schen Korrelationskoeffizienten stehende Größe t l [ n , wie auch eine der
im Nenner desselben stehenden Streuungen gleich 0. Der empirische
Korrelationskoeffizient erhält also den Wert Wenn die Gesamtheit
der zur Verfügung stehenden Paare der einander zugeordneten Werte
der Variablen gering ist, muß mit der Möglichkeit, daß der empirische
Korrelationskoeffizient unbestimmt wird, stets gerechnet werden.
Die Größe (p 1 wollen wir als die empirische Mean square Conting
ency bezeichnen (vgl. Viertes Kapitel, § 2, 1.).
Aus
i j i j i j
ergibt sich: r ° .
M ~ 1
Die empirische Mean square Contingency ist gleich 0, falls alle
Differenzen p[ u — p'^ p\j gleich 0 sind. Hieraus darf man jedoch nicht
ohne weiteres folgern, daß auch alle Differenzen p iu — p t] p^ gleich 0
und die Variablen X und Y gegenseitig unabhängig seien (vgl. Viertes
Kapitel, § 2,1.): die gegenseitige Unabhängigkeit kann durch Zufällig
keiten vorgetäuscht werden. Wenn alle empirischen Werte der Variablen
Y, welche einem jeden Werte der Variablen X entsprechen, unter sich
gleich sind, wird p iu — 0 für j =j= i und anderseits wird p i{j gleich
p ir Für ¡V] 2 erhalten wir dann den Wert k — 1. Hierbei erscheint
die Annahme mehr oder weniger plausibel, daß die Variablen im funk
tioneilen Zusammenhänge stehen. Aber auch in diesem Falle sind die Vor
behalte zu beachten, auf w T elche oben bei der Besprechung des Wertes 1 des
empirischen Korrelationsverhältnisses hingewiesen wurde (vgl. oben § 4.)