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Erstes Hauptstück. I. Abschnitt.
Fig. zusammen hängen, von tur geringsten Kraft an und ne»
den einander beweget werden können, und daß in einer flüs
sigen Masse, wenn solche in einem Gefäße vom festen Um
fange sich eingeschlossen befindet, unter den Elementar - Theil»
chen eine innere Bewegung statt finden könne, ohne daß
dadurch die ganze Masse sammt dem Gefäße mit in Be
wegung kommt.
8. 2.
Eine flüssige Masse wird unelastisch genannt, wenn
sie sich durch einen äußern Druck nicht in einew engern Raum
zusammen pressen laßt, obgleich ihre Lheilchc.n wegen der
Flufiigkeit dem Drucke nach allen Seiten auszuweichen stre-
den. Elastisch aber heißt eine flüssige Masse, wenn sie
zwar durch einen äußern Druck in einen engern Raum zu
sammen gepresset werden kann; aber dabey auch desto star
ker entgegen drucket, und zugleich nach allen Seiten desto
heftiger sich auszubreiten strebet, je kleiner der Raum ist,
worin sie schon zusammen gepresset worden ist. Dieses Be
streben sich nach allen Seiten auszubreiten nennt man die
Federkraft oder Elasticität der flüssigen Masse,
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Die Wissenschaft von den Gesetzen des Gleichgewicf-
tes solcher Kräfte, die auf unelastische flüssige Masftn
wirken, heißt die Hydrostatik von dem griechischen Worte
Wasser, idgcg naß, weil man das Wasser wegen
seiner unmerklichen Elasticität, und wegen des äußerst ge
ringen Zusammenhanges der Elementar - Lheilchvu für eine
gänzlich unelastische flüssige Masse ansehen kann; wo sodann
alles, was vom Gleichgewichte der Kräfte beym Wasser er
wiesen wird, auch auf die übrigen unelastischen flüssigen
Massen sich anwenden läßt. Die Wissenschaft aber von
den Gesetzen des Gleichg wichteS solcher Kräfte, welche auf
elastische flüssige Massen wirken, führet den Nahmen Ae
rostatik oder auch Aerometrie von Aer Luft; weil die
Luft er« elastisches flüssiges Wesen ist, und alles, was vom
Gleichgewichte der Kräfte bey der Luft erwiesen wird, uuch
auf andere elastische flüssige Massen angewendet werden kann.
Die