Grundl. des Gleichgewichtes re
tiefer einsenket, i« zweyten Falle aber aus dem Wasser k'i
emporsteiget. Es ist nähmlich der gesuchte Kubikinhalt K
gleich dem gegebenen Gewichte P getheilet durch das eigen
thümliche Gewicht des Wassers. Daraus läßt sich ftrner
aus der bekannten Gestalt des Schiffes auch die Tiefe be
stimmen, um welche das Schiff im ersten Falle tiefer ein
sinket, und im zweyten Falle emporsteiget.
Anmerkung. Der Auftrieb des Wasser (§. 22.)
kann in verschiedenen Fallen sehr vortherlhaft benutzet wer
den um große Lasten etwas in die Höhe zu heben. So
z. B. kann ein beladenes Schiff über Untiefen ( Strecken
wo die Liefe des Wassers kleiner ist, als die Liefe des
eingetauchten Theiles bey dem schwimmenden Schiffe) ge
bracht werden, wonn man an solches zwey platte Fahr
zeuge , die anfänglich mit Wasser gefüller sind, zu bey
den Seiten gehörig befestiget, und sodann das Wasser aus
schöpfet. Dadurch können oft beladene Schiffe von der
größten Gattung so viel gehoben werden, daß sie sodann
über eine Untiefe fortsegcln können, wo sie ohne dieses Hülfs
mittel stranden müßten. Daß man auf diese Art auch ver
sunkene Lasten aus dem Grundbette des Wassers allmäh
lich erheben könne, ist ebenfalls leicht cinzufthen.
Damit ein schwimmender itorpcr im Gleichgewichte sey.
ist das allein noch nicht hinreichend, daß das Gewicht der
verdrängten flüssige« Masse eben so groß sey, als das
ganze Gewicht des schwimmenden Körpers; sondern es muß
dabey auch seine Lage so beschaffen seyn, daß der Schwer-
punct des ganzen schwimmenden Körpers und der Schwer,
Punct der verdrängten flüssigen Masse in einer und dersel
ben Vcrncal-Linie sich befinden. Denn nur bey einer sol
chen Lage sind die zwey Kräfte, das ganze Gewicht des
schwimmenden Körpers und der Auftrieb, einander gleich
und gerade entgegen gesetzt. Wenn ein schwimmender Kör
per in eine andere L^ge versetzet wird, wo die zwey an
geführten Schwerpnucre in zwey verschiedenen Verucal - Li
nien liegen; so wird solcher sodann sich selbst überlassen
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