Full text: Die Grundlehren der Hydrostatik, Aerostatik, Hydraulik und der Bewegung fester Körper in einem widerstehenden flüssigen Mittel enthaltend (4. Band)

Grundl. des Gleichgewichtes re 
tiefer einsenket, i« zweyten Falle aber aus dem Wasser k'i 
emporsteiget. Es ist nähmlich der gesuchte Kubikinhalt K 
gleich dem gegebenen Gewichte P getheilet durch das eigen 
thümliche Gewicht des Wassers. Daraus läßt sich ftrner 
aus der bekannten Gestalt des Schiffes auch die Tiefe be 
stimmen, um welche das Schiff im ersten Falle tiefer ein 
sinket, und im zweyten Falle emporsteiget. 
Anmerkung. Der Auftrieb des Wasser (§. 22.) 
kann in verschiedenen Fallen sehr vortherlhaft benutzet wer 
den um große Lasten etwas in die Höhe zu heben. So 
z. B. kann ein beladenes Schiff über Untiefen ( Strecken 
wo die Liefe des Wassers kleiner ist, als die Liefe des 
eingetauchten Theiles bey dem schwimmenden Schiffe) ge 
bracht werden, wonn man an solches zwey platte Fahr 
zeuge , die anfänglich mit Wasser gefüller sind, zu bey 
den Seiten gehörig befestiget, und sodann das Wasser aus 
schöpfet. Dadurch können oft beladene Schiffe von der 
größten Gattung so viel gehoben werden, daß sie sodann 
über eine Untiefe fortsegcln können, wo sie ohne dieses Hülfs 
mittel stranden müßten. Daß man auf diese Art auch ver 
sunkene Lasten aus dem Grundbette des Wassers allmäh 
lich erheben könne, ist ebenfalls leicht cinzufthen. 
Damit ein schwimmender itorpcr im Gleichgewichte sey. 
ist das allein noch nicht hinreichend, daß das Gewicht der 
verdrängten flüssige« Masse eben so groß sey, als das 
ganze Gewicht des schwimmenden Körpers; sondern es muß 
dabey auch seine Lage so beschaffen seyn, daß der Schwer- 
punct des ganzen schwimmenden Körpers und der Schwer, 
Punct der verdrängten flüssigen Masse in einer und dersel 
ben Vcrncal-Linie sich befinden. Denn nur bey einer sol 
chen Lage sind die zwey Kräfte, das ganze Gewicht des 
schwimmenden Körpers und der Auftrieb, einander gleich 
und gerade entgegen gesetzt. Wenn ein schwimmender Kör 
per in eine andere L^ge versetzet wird, wo die zwey an 
geführten Schwerpnucre in zwey verschiedenen Verucal - Li 
nien liegen; so wird solcher sodann sich selbst überlassen 
D 2 Hucch
	        
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