§§ 193.194] Allgem. Configurationen u.s.w. — Die ersten Principien der analyt. Geometrie. 627
aufzufinden. Projicirt man von diesen verschiedenen Lagen z. B. des Baums S n __ 3 aus
auf eine Ebene S.,, welche S n g nicht trifft, so erhält man alle verlangten Configurationen.
Wir können sofort sagen, dass, wenn man aus den n 1 Punkten der Grundpyra
mide in S n n -f 1 Punkte der Graden, Ebene oder des Raums S., erhalten will, die pro-
jicirenden Bäume keinen Punkt mit den Kanten dieser Pyramide gemein haben dürfen.
Hätte z. B. der auf die Ebene S 2 projicirende Raum S n _ 3 einen Punkt mit der Kante 12
gemein, so würde er mit dieser Kante einen Raum S n _ 2 bestimmen, welcher die Ebene S.,
in nur einem Punkte schneiden würde und man erhielte alsdann eine Configuration von
n Punkten in ihm.
Wir bemerken, dass man sich das Auffinden der Lagen der projicirenden Räume be
züglich der Grundpyramide von S n dadurch erleichtern kann, dass man statt direct z. B.
von einem S n _ s aus auf eine Ebene zu projiciren, successive von einem Punkt auf die
immer um eine Dimension niedriger werdenden Räume projicirt, bis man schliesslich zur
Ebene kommt. Man erhält so dasselbe Resultat. Alle Projectionspunkte bestimmen den
Raum *S' n _ 3 . Auf diese Art ändert sich das Problem und man hat nicht mehr die speciellen
Lagen des Raums S n _ 3 bezüglich der Pyramide von S n sondern die speciellen Lagen der
Projectionscentren bezüglich der Pyramide und ihrer succesiven Projectionen zu bestimmen.
Man hat dabei auch den Vortheil zugleich die besonderen Lagen aller der Räume kennen
zu lernen, welche die Pyramide auf die Räume von niedrigeren Dimensionen als S und
mithin auch auf S 3 projiciren. x )
Beigabe.
Die ersten Principien der analytischen Geometrie von n Dimensionen.
§ 194. Wie man von der gewöhnlichen Elementargeometrie ausgehend
die analytische Geometrie der Ebene und des Raums von drei Dimensionen
entwickelt, auf gleiche Weise kann man auch bei der analytischen Geometrie
des Raums von n Dimensionen verfahren. Wir geben hier nur die ersten
Principien an.
Sind n unabhängige Grade in S n gegeben, welche durch einen Punkt
(Anfang) gehen, so bestimmen sie ein CartesianiscJies Coordinatenaxensystem,
welches rechtwinklig ist, wenn die Graden zu je zweien senkrecht aufeinander
stehen. Dies letztere ist möglich (Satz VIII, § 168). Ein Punkt P 0 wird durch
die n durch P () gehenden Segmente bestimmt, welche den Coordinatenaxen
parallel sind und von dem Punkt P 0 an bis zu dem Durchschnittspunkt mit
den Räumen von n — 1 Dimensionen (Coordinaten) gerechnet werden, die durch
die übrigen Axen bestimmt werden (Satz II, § 158).
Die Längen dieser Segmente heissen die Coordinaten des Punktes P 0 und
werden mit x 1} x 2 , . . ., oc n bezeichnet.
Mit Hülfe früherer Sätze findet man den Abstand zweier Punkte von den
Coordinaten x { und x/ (i = 1, 2, . . ., n) in dem rechtwinkligen System leicht:
Ö = ]/U (x¡ — x/y (1)
1) Wir haben diese Methode bei der Untersuchung einer ausgedehnten Classe von
Configurationen in S„ und S 3 in unsrer Abhandlung: Interprétations géom. de la théorie des
substitutions de n lettres, Annali di Matemática, 1883, angewendet.
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