VI 
Vorwort. 
nannten Methode günstigste Werte annehmen. Auf 
eine Begründung an der Hand der Wahrscheinlich 
keitsrechnung muiste jedoch verzichtet werden, ebenso 
auf das Eingehen in die Theorie der Beobachtungs 
fehler über diejenigen Folgerungen hinaus, die sich un 
mittelbar an die Definition des mittleren Fehlers knüpfen. 
Seit der Aufnahme strenger Ausgleichungsvor 
schriften in die Vermessungsanweisungen höchst kom 
petenter Behörden kann die Frage als entschieden gel 
ten, ob die Anwendung der Methode der kleinsten 
Quadratsummen auf Probleme der niederen Geodäsie 
zu empfehlen sei. Der Wert jener Methode für die 
Schulung des geodätischen Urteils hat wohl nie in 
Frage gestanden. 
Sowohl seitens meiner Zuhörer als auch von Män 
nern der Praxis ist mir öfters der Wunsch geäufsert 
worden ein Lehrbuch zu besitzen, das die Formeln der 
Ausgleichungsrechnung elementar entwickelt, ohne 
weder weitschweifig zu sein, noch sich an allen schwie 
rigen Stellen auf die Ergebnisse höherer Rechnungs 
arten zu berufen. Wenn nun auch nach der neuen 
Prüfungsordnung vom 4. September d. J. den künfti 
gen preufsischen Landmessern der höhere Calcül nicht 
fremd sein wird, so besteht doch vorerst noch für Viele 
das Bedürfnis nach einer derartigen Schrift. Ich hoffe 
demselben durch meine Arbeit gerecht zu werden. 
In der Wahl der algebraischen Symbolik schlofs 
ich mich in meinen Vorlesungen und darum auch hier