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Kap. IV. Bedingte Beobachtungen.
Kontrolle der Rechnung für alle Operationen, welche seit Aufstel
lung der Bedingungsgleichungen für die A vorgenommen wurden.
Nach den Regeln, welche wir bei vermittelnden Beobachtun
gen ungleicher Genauigkeit kennen lernten, kann dann noch aus
gll der mittlere Fehler u' einer Beobachtung vom Gewicht Eins
berechnet werden. Es gilt gemäfs §. 29 (6):
g 2 = = -— (10)
denn wie am Schlüsse des §. 36 dargetlian ward, ist die Anzahl
n — m der überschüssigen Beobachtungen gleich der Anzahl r
der Bedingungsgleichungen.
§. 38.
Beispiel. Verteilung eines Schlufsfelilers. Im ebe
nen Dreieck seien die drei Winkel mit den Gewichten g l g 2 g i ge
messen. Nach §. 36 (4) lautet die Bedingungsgleichung, welche
die Verbesserungen A zu erfüllen haben:
^1 “f“ ^2 ~|~ ^3 ~f~ W — 0 (1)
und die Forderung, welche die Methode der kleinsten Quadrat
summen stellt:
g AA ein Minimum (2)
Die Korrelate der Bedingungsgleichung sei h. Dann sind die Kor
relatengleichungen folgende:
öl ^1 — Ö2 ^2 — ÖS A3 = h • . . (3)
Aus der Gleichheit der linken Seiten geht hervor, dafs die Verbesse
rungen der Beobachtungen den Gewichten derselben umgehehrt pro
portional iverden, und das gilt auch für n Verbesserungen, zwischen
denen eine Bedingung von der Form (1) besteht. Durch Einsetzen
der A aus (3) in die Bedingungsgleichung (1) entsteht die Normal
gleichung :
woraus folgt:
(5)