§. 38. Verteilung eines Schlufsfehlers. 151
Somit ergeben die Korrelatengleicliungen die ite Verbesserung in
der Form:.
In dem Dreieck werden sich die Gewichte der Winkel etwa nach
der Anzahl der Repetitionen oder der wiederholten Einzelmessun
gen richten, bei Anwendung verschiedener Instrumente namentlich
nach der Güte der Kreisteilung und der möglichen Schärfe der
Ablesung, obwohl auch die Länge der Dreiecksseiten von Einflufs
werden kann, und zwar wegen der Excentricitätsfehler bei der
Aufstellung des Instruments sowie beim Anvisieren des entfernten
Zieles, wenn seitliche Beleuchtung irre leitet. Eine einfache Be
trachtung führt darauf, dafs die mittleren Excentricitätsfehler der
einzelnen Visuren umgekehrt proportional der Länge derselben
werden, und §.15 lehrt, wie sich aus den mittleren Visurfehlern
der einzelnen Schenkel der mittlere Fehler eines Winkels zusam
mensetzt. Durch eine Schätzung der mittleren Einzelfehler mufs
man im gegebenen Falle ein Urteil darüber zu gewinnen suchen,
nach welcher Regel die Gewichte zu bemessen sind. Da im vor
liegenden Falle das Quadrat des mittlern Gesamtfehlers gleich
der Summe der Quadrate der mittleren Einzelfehler ist, so wird
der gröfste der letzteren meist von überwiegendem Einflufs und
für die Gewichtsannahme mafsgebend.
Den Widerspruch w in (1) bezeichnet man bekanntlich als
Fehler des Abschlusses oder Schlufsfehler der Winkelmessung im
Dreieck. Ebenso kann man von einem Schlufsfehler der Winkel
messung im Polygon, von dem Schlufsfehler des Nivellements in
einer zum Ausgangspunkt zurückkehrenden Schleife, dem Schlufs
fehler der doppelten Längenmessung einer Geraden reden, wodurch
ja auch gewissermafsen eine Schleife gebildet wird, und die Frage
aufwerfen, wie dieser Schlufsfehler auf die einzelnen Winkel, die
Teilstrecken des Nivellements oder diejenigen der gemessenen
Geraden verteilt werden müsse. Wenn A X A 2 ... A M die Verbesse
rungen der n Polygonwinkel oder der n Teilstrecken, und ander
weitige Bedingungen nicht zu erfüllen sind, so lautet die einzige
Bedingungsgleichung in allen Fällen:
Ai -j- A 2 -j- • • • -j- A w -(- w = 0 (7)
und die ite Verbesserung ergibt sich aus (6). Wenn insbesondere
sich in einem Nivellement nur der Fehler beim Zielen nach der