8 Erster Abschnitt. Synthetische Theorie der Cliffordschen Parallelen.
linksgewunden, wenn sie ungleiche Richtungen und Drehsinne perspektiv
macht.
Zur Verdeutlichung sei diese Bestimmung in der Euklidischen Geo
metrie erläutert: Auf einer Geraden a seien positive Richtung und posi
tiver Drehsinn so bestimmt, daß sie in der Beziehung einer rechten
Windung stehen. Lege ich durch alle Punkte von a je eine zu a senk
rechte Ebene, so wird in diesem Parallelebenenbüschel durch die Richtung
auf a ein Durchlaufssinn bestimmt. Auf einer zu a windschiefen und sie nicht
senkrecht kreuzenden Geraden b wird alsdann durch das Ebenenbüschel
(a) mit seinem positiven Drehsinn sowohl, wie durch das Parallelebenen
büschel senkrecht zu a mit seinem positiven Durchlaufssinn je eine Richtung
eingeschnitten. Wenn diese beiden Richtungen überein stimmen, so heißt
b gegen a rechtsgewunden, andernfalls linksgewunden.
Es ist klar, daß die so definierte Windung einer Geraden gegen die
andre unabhängig ist von der ursprünglich in der Geraden a festgelegten
Richtung. Da ferner Richtung und Drehsinn an einer Geraden, die in
der Beziehung einer positiven Windung stehen, bei Bewegung der Geraden
in dieser Beziehung verharren, und die Schnittverhältnisse, auf denen die
obige Bestimmung beruht, durch Bewegung ebenso wenig verändert
werden, so gilt: Die Windung einer Geraden gegen eine andere wird durch
Bewegung der ganzen Figur nicht geändert, durch Spiegelung aber geht sie
in die entgegengesetzte über. Mit Hinweis auf den Schlußsatz der Nr. 4
können wir hinzufügen: Auch die absolute Polarität erhält die Windung
einer Geraden gegen eine andere; d. h. wenn b gegen a und a rechts
gewunden ist, so ist auch b' gegen a und a rechtsgewunden.
Nehme ich jetzt wieder wie in Nr. 4 mit der ganzen Figur eine Um
wendung um Mj M x , die Verbindungsgerade der Mitten der extremen
Abstände von a und b, vor, so kommt a auf b zu liegen und b auf a,
ohne daß doch die Windung von b gegen a sich dabei änderte. Es folgt:
Ist b gegen a rechts- (links-)gewunden, so ist auch a gegen b rechts-QinJcs-)
gewunden; desgleichen b gegen a, a gegen b', a gegen b und 7/, b' gegen
a und a.
Durch diese Festsetzungen haben je zwei Geraden eine bestimmte
Windung außer, wenn sie sich schneiden oder rechtwinklig kreuzen.
6. Vorzeichen von Moment und Parameter. Wir geben dem
Moment und dem Parameter zweier windschiefen Geraden ein Vorzeichen
durch die folgenden Bestimmungen: In einem der gemeinsamen Lote h
von a und b lege ich willkürlich eine positive Richtung [A] + fest; ich
ergänze sie durch einen positiven Drehsinn (h) + zu einer positiven Win
dung und bestimme die mit dieser Perspektive Windung [ÄJ + , (hf) +
auf h v In