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Zweiter Abschnitt. Die linearen Liniengebilde.
Ein linearer Komplex besitzt ein stets reelles Paar nullpolarer Geraden
a, a', welche zugleich absolutpolar sind; wir nennen sie Achsen des limaren
Komplexes.
Jeder Nullstrahl, der eine Achse schneidet, schneidet auch die andere
und schneidet folglich beide rechtwinklig. Die Nullebene irgend eines
Punktes einer der beiden Achsen steht auf ihr senkrecht, weil sie die
andere absolutpolare Achse enthält.
Sind b, b' irgend zwei nullpolare Geraden, so sind ihre beiden ge
meinsamen Lote Nullstrahlen und zueinander absolutpolar. Darum ge
hören sie sowohl dem G wie dem G x an, d. h. sie gehören zu dem
Netze (a, a). Die gemeinsamen Lote je ziveier nullpolaren Geraden treffen
die beiden Achsen. Die gemeinsamen Lote einer beliebigen Geraden b
und einer Achse, sind zugleich gemeinsame Lote für b und ihre Null
polare b'.
33. Durchmesser des Komplexes. Ist d eine Parallele zur
Achse a, gleichgültig welcher Windung, so hat sie mit a und a' eine
ganze Regelschar von gemeinsamen Loten, diese müssen sämtlich auch
die nullpolare Gerade senkrecht treffen, d. h. d' liegt in der Clifford-
schen Leitschar, ist also zu d und a in derselben Windung parallel wie
diese untereinander. Die beiden zu den Achsen gehörigen Parallelennetze
bestehen aus Paaren nullpolarer Geraden; ich will sie Durchmessernetze
nennen, denn sie treten durchaus an die Stelle des Durchmesser-Parallel
bündels in der Euklidischen Geometrie.
Umgekehrt gilt: Wenn zwei nullpolare Geraden parallel sind, so liegen
sie in dem Durchmessernetz gleicher Windung. Denn die Cliffordsche
Schar ihrer gemeinsamen Lote stützt sich auf beide Achsen.
Die Nullebenen aller Punkte eines Durchmessers gehen durch den
nullpolaren. Da aber die Ebenen durch eine von zwei Parallelen mit der
anderen einen konstanten Winkel bilden (vgl. Nr. 12), so folgt: Die Null-
ebenen aller Punkte eines Durchmessers bilden mit diesem ein und denselben
Winkel; auch der Winkel mit der Achse ist konstant, aber von dem ersten
verschieden.
34. Der Parameter und die Windung, h sei ein Nullstrahl des
Netzes (a, a), h x sein absolutpolarer. Läuft ein Punkt C auf h, so dreht
sich seine Nullebene um h und schneidet in h x eine zu der Punktreihe
von h projektive Punktreihe ein. Die Verbindungsgeraden entsprechen
der Punkte sind Nullstrahlen und erfüllen eine Regelschar eines gleich
seitigen Paraboloides, weil sie sich auf zwei absolutpolare Geraden stützt.
g sei ein solcher Nullstrahl; h schneidet a und g in A und C, \ schneidet
dieselben in A x und C t ; dann ist nach Nr. 31 für alle Strahlen des Parabo-
loids tg AC • tg C x A x — p konstant. Alle Nullstrahlen also, welche die