Orthogonalität, Umlegung projizierender und nichtprojizierender Räume usw. 77
x 0 und umgekehrt derjenige des Bildes das umgelegte Original in (P)
auf (o), und genau das nämliche gilt, wenn wir die Gerade durch eine
Ebene ersetzen, kurz von allen oben aufgestellten Gesetzen der zen
trischen Kollineation bis auf eines zeigt sich unmittelbar, daß sie durch
den Prozeß der Umlegung nicht zerstört werden; zweifelhaft aber bleibt
es, ob auch in der Umlegung je zwei entsprechende Punkte immer
auf einer Geraden durch (C) liegen. Daß nun auch diese letzte Be
ziehung erhalten bleibt, ergibt sich aus folgender Überlegung. Es ist
der Punkt (C) ein beliebiger Punkt von 1VJ; wir können ihn also wie
jeden andern Punkt von Bg als die Nullprojektion eines gewissen
Punktes A aus dem Originalraume B 3 auffassen, denn wir haben, um
diesen Punkt A zu erhalten, nichts weiter zu tun, als die Verbin
dungslinie (C)C mit B 3 zu schneiden. Es erhalten nun die Geraden
von B 3 durch A eine eigentümliche Eigenschaft sobald sie umgelegt
werden, denn ihre Nullprojektion geht durch (C), und wenn man nun,
um die Umlegung zu finden, (0) mit Q 0 verbindet und durch S 0 die
Parallele dazu zieht, so erhält man die nämliche Gerade wieder, denn
S 0 , Q 0 und (0) liegen in gerader Linie. Wir finden also: Die
jenigen Geraden des R 3 , deren Nullprojektionen durch das
umgelegte Zentrum gehen, fallen in der Umlegung mit ihrer
Projektion zusammen. 1 )
Diese Geraden nun werden die Kollineationsstrahlen für die Um
legung; denn wenn wir nun irgend einen Punkt P des P 3 als den
Schnittpunkt einer beliebigen Geraden g dieses Raumes und einer Ge
raden a durch A auffassen, so ist P 0 der Schnittpunkt von g 0 mit
der durch (C) gehenden a 0 , und (P) derjenige von (g) mit (a), aber (a)
und a 0 sind identisch, folglich liegen P 0 und (P) in der Tat auf einer
Geraden durch (C). Es bleibt also auch diese letzte Beziehung be
stehen, und man konstruiert also die Umlegung einer im
Operationsraume liegenden dreidimensionalen Figur als das
zentrisch - kollineare Modell zur Nullprojektion derselben.
Es wäre nun hier der Ort, um aus den Fundamentalbeziehungen
der zentrischen Kollineation die projektive Geometrie des vierdimen
sionalen Raumes herzuleiten, allein darauf gehen wir hier nicht ein;
andererseits wäre hier auf die möglichen Spezialfälle hinzuweisen, aber
auch von diesen betrachten wir nur den wichtigsten, nämlich den Fall
der involutorischen Kollineation. Legen wir durch C die vollständig
normale Ebene etwa zu a 0 , so ist dieselbe natürlich auch vollständig
normal zu den dazu parallelen g, x 0 , r, und die vier Schnittpunkte
*) Vgl. W. Fiedler, 1. c. S. 29.