Bettgestell, Lager, Bettzeug sind oft identisch, dieselben Möbel
dienen als Tische, Stühle, Bänke, Betten. Der heilige Theodosius
schlief auf dem Tische sitzend. Freilich gab es auch im Kiewer
Höhlenkloster Tische und Bänke, die — nach der Chronik — 1230
während eines Erdbebens zertrümmert worden waren. Für den
Kultus wurden in den Klöstern Lichte gezogen. Glas ver-
stand man noch nicht zu schmelzen, es wurde durch Glimmer er-
setzt. Wenn sich in den Kirchen bereits Glasfenster finden (in
der Kirche zu Cholm gab es 1259 drei Fenster ‚mit römischem Glas
verziert“), so sind sie sicher importiert worden. Dagegen nennt
bereits die Chronik vom Jahre 992 Krüge, die nach Nowgorod
zum Verkauf gebracht worden sind; dort wird auch ein besonderes
Töpferviertel erwähnt.
Was endlich die Metallbearbeitung anbetrifft, so
ergeben, wie bereits oben hingewiesen ist, die Ausgrabungen zahl-
reiche aus Metall gefertigte Gegenstände, sowohl Waffen mancher
Art, wie zur Hauswirtschaft gehörende Sachen. Doch nicht wenige
unter ihnen scheinen wohl Einfuhrwaren gewesen zu sein. Beim
arabischen Schriftsteller Ibn-Fadlan findet sich im 10. Jahr-
hundert die Nachricht, daß von dem Stamme Ruß westeuro-
päische Schwerter benutzt werden. Auch anderwärts werden pol-
nische Speere, lateinische oder deutsche Helme, muselmännische
Panzer als Bewaffnung der Russen genannt. Waffen wurden
aus Westeuropa wie aus Byzanz eingeführt.
Nach einem Zwist mit Nowgorod verbot der Schwedenkönig Burger II.
die Durchfuhr von Waffen dorthin durch die Ostsee. Die Be-
nennungen verschiedener Waffenarten weisen auf den Orient hin.
Die Krieger des Fürsten Daniel von Galitsch sollen tatarische Waffen
geführt haben.
Auch soweit Waffen von Waffenschmieden
innerhalb Rußlands hergestellt wurden, wa-
ren die beireffenden Handwerker — wie be-
reits oben ausgeführt worden — nicht selten
ausländischer Herkunft, „fremder Zunge“, wie
die Chronik sie nennt. Daneben gab es auch
einheimische Meister. Der heilige Theodosius begibt
sich zu einem Schmied, um sich Ketten schmieden zu lassen; in
Kiew gab es ein Schmiedetor, an dem unzweifelhaft Metallhand-
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