Äbel'sche Integrale, (p. 9)
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Nova Acta LVII. Nr. 2.
i
wo t, V, t", ...№ 0+1) beliebige Punkte der Gurve sind. Als Function von x
(bez. y) wird diese Function an jeder der 0+1) Stellen f einfach algebraisch
unendlich, bleibt aber sonst überall endlich. Es ist daher
(5) .V,{uv))
P
II
0
(u V..-
v X t*
U,;.V ) . (U V
y t‘
■\ v y )\ Mg.(x,y;t,t',.. .t 1 ) i)
eine überall endlich bleibende, homogene Function 0+l) ten Grades in x bez. y.
Diese Function X bezeichne ich als die Reductionsform x Ich habe mir
die Aufgabe gestellt, die bisher noch nicht im Zusammenhänge bearbeitet
wurde, diese Reductionsform x in allen den Fällen zu bilden, in denen nun
mehr das l F bekannt ist. Bei den hyperelliptischen Gebilden hat Herr Klein
die Formel gelegentlich mitgetheilt und ich werde mich darauf beschränken,
hierauf in einer Note hinzuweisen. Für die binomischen Gebilde wird Herr
Stud. Osgood in Erlangen demnächst sein Resultat bekannt machen. So
bleibt denn als Aufgabe des zweiten Theiles dieser Arbeit: Construction
des x für elementare Curven, einschliesslich ebene Curven. Als
Resultat stellt es sich heraus, dass die Form X eine rationale, ganze
Covariante der Grundformen der Curve ist, für deren Aufbau ich einen
bestimmten Algorithmus andeute.
Die wirkliche Construction des Ausdruckes Alg. ix, y; t, t',. . . №) erscheint
um so wichtiger, als diese Form, oder doch ein mit ihr gleichwerthiger Aus
druck, bekanntlich als Ausgangspunkt für die algebraische Normirung des
Integrals dritter Gattung in den Vorlesungen von Weierstrass dient. 2 ) Für die
elementaren ebenen Curven ist übrigens ein mit diesem x sehr nahe ver
wandter Ausdruck £2 X y(ß) von Clebsch und Gordan 3 ) bei Gelegenheit einer
ersten Normirung des Integrals dritter Gattung gebildet worden, worüber ich
bald ausführlicher zu berichten habe.
x ) F. Klein: Zur Theorie d. A. F., Gotting. Nachrichten, 1889, S. 184.
2 ) Mir sind diese Vorlesungen durch eine aus den Jahren 1875 —1876 stammende
Ausarbeitung zugänglich, die auf dem Lesezimmer des mathematisch-physikalischen Seminars
dahier aufgestellt ist. Vergl. übrigens auch die Entwickelungen, welche Herr Nöther in
den Sitzungsberichten der physikalisch-medicinischen Societät zu Erlangen 1883—1884, pag. 18
bis 28 und 84 bis 96 giebt.
3 ) Theorie der Abel’schen Functionen, 1866, § 6.