Behufs der numerischen Rechnung legen wir die Sterblichkeitstafel von
Deparcieux (nach der Redaction von Florencourt) zum Grunde, und nehmen als
Zinsfuss zunächst nur 4 Procent oder r — 1,04, obwohl unter Umständen auch eine
höhere Verzinsung geboten sein dürfte. Ferner setzen wir:
1) Für den Handwerker etc. das Alter der beginnenden Production N— 15 Jahr.
Dann folgt aus (5)
* = 333 Thlr.
als Betrag derjenigen jährlichen Einnahme, bei welcher unter den gemachten Voraus
setzungen der Handwerker für seine Auslagen nebst Zins auf Zins genau Ersatz erhält.
Diese Summe repräsentirt demnach, bei ordnungsmässigem Gange der Dinge, genau den
Werth seiner jährlichen Production.
2) Für den Beamten etc. oder den s. g. Studirten sei das Alter der beginnenden
Berufsthätigkeit N= 25 Jahr. Dann erhält man aus (5)
x = 1143 Thlr.
als Betrag derjenigen jährlichen Einnahme, welche ihm seine Auslagen mit Zins auf
Zins ersetzt, d. h. den Werth seiner jährlichen Production.
Um den Einfluss des Zinsfusses auf diese Zahlen erkennen zu lassen, fügen wir
noch hinzu, dass mit 5 Procent Verzinsung die beiden vorstehenden Werthe von x auf
381 Thlr. und 1423 Thlr., und mit 6 Procent auf 437 Thlr. und 1779 Thlr. sich erhöhen.
* *
*
Wir haben bis liieher eine Aufgabe gelöst, die schon an sich nicht ohne
Interesse sein dürfte, nämlich*): Den Geldwerth der jährlichen Production eines gegebenen
Menschen zu finden, der — wie hier immer vorausgesetzt werden muss — in der That
und wirklich arbeitet. Denn wäre etwa Letzteres nicht der Fall, so würde für die
Dauer der Arbeitslosigkeit die Einnahme eben verloren gehen. Diese Aufgabe soll uns
aber hier nur als Vorbereitung zu der Hauptfrage dienen, die uns beschäftigt, nämlich:
Wie der Werth eines gegebenen Menschen in einem gegebenen
Augenblicke durch eine Geldsumme auszudrücken sei?
Zur Beantwortung dieser Frage kann man auf einem doppelten Wege gelangen,
nämlich eben sowohl durch Schlüsse aus der Vergangenheit, als auch durch Schlüsse
aus der Zukunft. Denn aus dem Vorhergehenden muss sofort klar sein, dass der
Capitalwerth eines Menschen in einem gegebenen Augenblicke unmittelbar erhalten wird,
wenn man die Summe alles dessen, was er bis dahin an Arbeit durch Erziehung und
Unterhalt in sich aufgenommen hat, vermindert um die Summe aller seiner bis dahin
erfolgten Productionen, beide Posten zu dem gegebenen Zinsfusse auf den betreffenden
*) Eine Lösung dieser Aufgabe hat neuerlich Engel gegeben, die aber leider dadurch, dass
ihr die mathematische Grundlage fehlt, unzureichend ausgefallen ist.