Full text: Die mathematischen Rechnungen bei Lebens- und Renten-Versicherungen

Innerhalb dieser Grenzen für den Inhalt glaubt der Verfasser den 
in der Zeit seit 1861 erzielten Fortschritten in der Lebensversicherungs- 
Technik gerecht geworden zu sein. Beispielshalber sei auf den Inhalt 
des § 79 und ferner des dritten Abschnittes des zweiten Theils hin 
gewiesen. 
In Betreff der Bezeichnung zeigt die neue Ausgabe mancherlei 
Abweichungen nicht nur gegen die frühere Ausgabe, sondern auch gegen 
den Vorschlag zu einer übereinstimmenden Bezeichnungsweise, welcher 
von Herrn Wilhelm Lazarus in Hamburg im Verein mit mir und 
einigen anderen Versicherungsmathematikern im 14. Jahrgange von Mas ins’ 
Rundschau der Versicherungen im Jahre 1864 veröffentlicht wurde. Indem 
einige Abweichungen vereinfachte Formeln zur Folge haben, also leicht 
zu rechtfertigen sind, bitte ich auch für die übrigen um Nachsicht, da 
ich glaubte, zu einer systematischen Weiterentwickelung der Bezeichnungs 
weise beizutragen. 
Die vorliegende Arbeit ist eine fast vollständig neue Bearbeitung 
des Gegenstandes, wie ein Vergleich der einzelnen Kapitel der alten und 
der neuen Auflage leicht darthun wird. Inzwischen hat Herr A. Morgen- 
besser ein Werk unter dem Titel: Die mathematischen Grundlagen des 
gesammten Versicherungswesen herausgegeben. Dasselbe ist 1882 ur 
sprünglich in Leipzig bei der Expedition der Rundschau der Versicherungen 
erschienen und später in anderen Verlag übergegangen. Dies Werk ist 
in der Hauptsache eine Bearbeitung meines Lehrbuches in seiner Gestalt 
vom Jahre 1861 und meiner im Jahre 1863 in Stettin erschienenen Schrift: 
„Beiträge zur Theorie der Prämien-Reserve“, indem die Formeln dem 
erwähnten Vorschläge für eine gemeinsame Bezeichnungsweise angepasst 
und eine Reihe von Tabellen hinzugefügt sind. Die Nützlichkeit des 
Buches ist leider dadurch sehr beeinträchtigt, dass die seit 1861, resp. 
seit 1863 erzielten Fortschritte der Lebensversicherungs-Technik voll 
ständig ignorirt und die Tabellen wegen mancherlei Ungenauigkeiten nicht 
ganz zuverlässig sind. Was die Bearbeitung meiner Schriften betrifft, 
so könnte man die Frage aufwerfen, ob noch von einer selbständigen 
Bearbeitung die Rede sein kann, wenn man findet, dass der Inhalt meiner 
Arbeit an vielen Stellen fast wörtlich wiedergegeben wird, wobei die Ab 
weichungen nicht immer eine klare und richtige Auffassung des Herrn 
Morgenbesser darthun. Hierfür einige Beispiele:
	        
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