146 Besondere Naturlehre.
gistikarion der zu prüfenden ist, auf die Grösse ihres de-
phlogistisirten Antheils schließt.
§. 841. Um einen deutlichen Begriff der Einrichtung
und des Gebrauchs dieser Eudiometer zu geben, dienen
folgende Versuche.
357. Versuch. Es wurde gemeine mit Salpeterluft in
ein F0ntan ai sch e6 Eud i0meter (§. 8Z8) gleich-
theilig gemischt und die Verminderung des Umfangs der
Mischung bestimmt; eben dieses geschahe mit einer
Vermischung aus gleichen Theilen gemeiner und de-
phlogistisirter Luft; auch bestimmte man, auf gleiche
Weise, die Raumesverminderung der reinen dephlo-
gistlsirten Lufr, durch einen Zusah von gleich viel Sal
peterluft.
Bey der ersten Probe war die Verminderung des
Umfanges geringer, als bey der zweyten, bey dieser wie
der geringer, als bey der dritten, folglich war die Güte
der zuerst geprüften Luft geringer, als die, der zweyten
und diese wieder geringer, wie die, der dritten.
358. Versuch. Man vermischte einen Theil atmosphä
rische mit zwey Theilen brennbarer Luft, in einem Vol-
t a i sch e n E ssd i 0 m e t e r ($. 840) und entzündete diese
Mischung, durch einen elektrischen Funken, der Erfolg
war, daß der Raum der Mischung vermindert wurde.
Das Maaß dieser Verrninderung hangt von dem de-
phlogististrten Antheile det, mit der entzündbaren gemisch
ten Luftart ab, wodurch also solcher erkannt werden kann.
§, 842. Die eudiometrischen Versuche erfordern',
wenn man richtigeSchlüsse daraus ziehen will, sehr viele
Vorsicht und in der Kunst, Versuche anzustellen, sehr ge
übte Hände. Will man in Rücksicht ihrer Güte verschie
dene Luftarten vergleichen, so muß der Grad der Wärme
dieser Luftarten und des Wassers, durch welchem sie ge
leitet werden, immer gleich bleiben; auch muß man die
Salpeterluft immer aus eben demselben Gefäne nehmen,
damit sie bey allen Proben von völlig gleicher Beschaffen-