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fei, der so vielmahl vergrößert wird, als die Brenn-
werte des Hohlglases, welches man das Ocularglas
oder Augenglas nennt, in der Brennweite des con
vexen, welches das Objectivglas genannt wird, enthal
ten ist. Der Beweis hiervon laßt sich nur durch An
wendung mathematischer Berechnungen führen. Die
jezt beschriebene Art der Fernröhre kann sehr,verkleinert,
werden und sie werden daher als kleine Taschenper
spective gebraucht..
B-
§. 1056. Das Sternrohr auch astr0n0misches
Fernrohr (tubusastronomicus, s. coeleiKs,telescopuim
astronomieum) genannt, erfand Kepler, es besieht
aus zwey convexen Gläsern AB und CD (vorstehende
Figur), wovon das Objectivglas AB (worunter man bey
allen Fernrohren dasjenige versteht, welches bey ihrem
Gebrauche gegen den Gegenstand gerichtet ist, da dasje
nige, welches gegen das Auge gehalten wird, Ocular
glas heißt) eine längere, das Ocularglas hingegen, eine
kürzere Brennweite hat; in dem Brennpunkte E des
Glases AB bildet sich ein weit entlegener Gegenstand
verkehrt und verkleinert ab, die Strahlen, die dieses
Bild auf das Augenglas wirft, werden durch solches
parallel gebrochen,, wodurch das Bild vergröstert wird,
man sieht daher, durch das Sternrohr, die Gegenstände
verkehrt und so oft vergrößert, als die. Brennweite des
Ocu-