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Von der Luft.
255. Versuch. Eine Luftsäule wurde nach und nach in
verschiedenen Graden erwärmt, die Räume, die sie
einnahm vermehrten sich, wie ihre zunehmende Grade
der Wärme.
236. Versuch. Es wurde das Volumen einer Luft
säule bey o Grad Neaumür und bey 80 Grad Reau-
mür verglichen, man fand, daß diese Volumina sich
verhielten, wie 2: 3.
237. Versuch. Es wurden die Räume bestimmt, die.
eine bestimmte Masse Luft, bey dem Grade der Kälte
des schmelzenden Eises und bey dem Grade der Hitze,
der zum rothglühen des Glases nöthig ist, einnahmen,
man fand, daß sie sich verhielten wie 1: 3.
§. 690. Die Luft hat eine Schwere und äussere den
von solcher herrührenden Druck, nach eben den Gese
hen, wie alle andere Flüssigkeiten, doch kann er uns nur
merklich werden, wenn er nicht nach allen Seiten gleich
ist. Aus den erwiesenen Gesehen des Gleichgewichts und
der Bewegung flüssiger Körper (§.377) folgt, daß die Luft
säulen untereinander, bey gleichen Höhen und Dichtig
keiten im Gleichgewichte stehen, bey ungleichen Höhen
oder Dichtigkeiten hingegen, in Bewegung gesetzt wer
den müssen, wenn sich nehmlich ihrer Bewegung nicht
ein hinreichender Widerstand entgegensetzt.
§.691. Von dem, durch veränderter Dichtigkeit, der
sich aufeinander stützenden Luftsäulen, würksam werdenden
Drucke der Luft und folglich auch ihrer Schwere, geben
folgende Versuche Beweise.
238. Versuch. Eine gläserne Röhre von einem gerin
gen innern Durchmesser, die an einem Ende ver
schlossen und 2 Fuß lang war, wurde mit Queck
silber angefüllt, da man sie umkehrte, so, daß ihre
Oefnung nach unten war, lief das Quecksilber nicht
aus, welches ohne dem Drucke der Luft doch hätte
geschehen müssen.
239. Ver-