84 Besondere Naturlehre.
romerer und der bald darauffolgenden Veränderung der
Witterung die meiste Zeit eine Uebereinstimmung findet,
bey hohem Barometerstände ist gewöhnlich die Luft
klar, der Himmel nicht oder wenig bewölkt, die Luft ru
hig; bey mitrlermBarometerstande ist das Wetter
gewöhnlich veränderlich, entweder ist der Himmel trübe
oder das Wetter abwechselnd; bey fehr n i e d r i g e m B a-
r o m e t e r st a n d e pflegt es stürmisch zu fein, regnig oder
es schneet. Das schnelle Fallen des Barometers im
Sommer bey starker Hitze, ist fast immer der Vorbothe
eines bald erfolgenden Gewitters.
Auf diese Bemerkungen gründet sich die, auf den ordinairen,
von Wettergläsermachern herumgetragene Barometer, von denen
sich sehr wenig erwarten läßt, angeklebte Zettel, mit der Auf
schrift : schön Wetter, veränderlich, Sturm, Regen u. d.m.
$. 73i. Das Barometer zeigt nicht allein verän
derte Schwere des Dunstkreises an, sondern fein Fallen
und Steigen ist zugleich eine Würkung der veränderten
Federkraft der Luft. Um ihre bloß abwechselnde speci
fische Schwere zu einer jeden Zeit vergleichungsweise zu
bestimmen, dient ein anderes Instrument, welches man
Manometer (manomtnrum) nennt, dessen Erfinder
OttovonGuerikeist.
§. 7Z2. Es gründet steh dessen Einrichtung darauf,
daß ein Körper in einer Flüssigkeit so viel von seinem
Gewichte verliehrt, als die Flüssigkeit wiegt, die eben
so viel Raum einnimmt; ein Sah, den ich (§. 379)
bey der Lehre des Gleichgewichts fester und flüssiger Kör
per unter einander erwiesen habe; ein in der Luft abgewo
gener Körper muß daher im Verhältnisse der zunehmen
den eigenchümlichenSchwere derLuft,am Gewichte abneh
men und im Verhältnisse der abnehmenden eigenthümli
chen Schwere der Luft,am Gewichte zunehmen.
§. 753. DasManometer ist daher nur eine grosse,
dünne, genau verschlossene Glaskugel, die an einer em
pfindlichen Waage mit einem Gewichte von Metall, wel
ches wenig Ausdehnung hat, im Gleichgewichte gebracht
wird;