Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Dritter Theil)

Von der Electricitat. 
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A 3 §. 1162. 
Rücksicht der Umstande, unter welchen durch Reiben 
Electricität erregt, oder nicht erregt wird, anwendbar ist. 
§.1159. Die Eigenschaft, die electrische Materie zu 
leiten, oder nicht zu leiten, besitzen verschiedne Körper in 
sehr verschiednen Graden und es ist kein Körper bekannt, 
der die electrische Materie ganz und gar nicht ableitete, oder 
ein vollkommener Nichtleiter wäre; Körper, welche die 
electrische Materie eben so unvollkommen ableiten, als 
nichtableiten, nennt man Halbleiter; in diese Klasse 
gehört Marmor, trockn es Holz und sehr viel an 
dere Körper. 
§. 1i 6g. Ein Körper, der unter gewissen Umstanden 
die electrische Materie leitet, kann unter andern Umstän 
den zum Nichtleiter werden, z.B. glühendes Glas, 
siedendes Pech, kochende Oehle, sind Leiter, da 
sie Hingegen bey dem Grade der Wärme der Atmosphäre 
Nichtleiter sind. 
§.i i6i. Trockne atmosphärische Luft ist ein Nichtleiter 
der Electricität, wenn sie die gewöhnliche Dichtigkeit der 
Luft des Dunstkreises hat, ist sie aber mehr verdünnt, so 
ist sie in einem geringern Grade ein Nichtleiter und bey 
zunehmender Verdünnung, nimmt ihre nichtleitende Ei 
genschaft ab, ihre leitende aber zu, deshalb sich die 
Electricität durch einen, mit sehr verdünnter Luft ange 
füllten Raum, fortpflanzt und von der verdünnten Luft 
abgeleitet wird. Folgende Versuche dienen zum Beweise^ 
451. Versuch. Die Electricität strömte leuchtend aus 
einem leitenden Körper in einen andern, als der Raum 
zwischen beiden mir verdünnter Luft angefüllt war, wel 
ches nicht bey mehrerer Dichtigkeit dieser Lust ge 
schahe. 
452. Versuch. Die Electricität strömte leuchtend, durch 
eine schlangenförmig gebogene, luftleereRöhre, in der 
etwas Quecksilber war ; eben so strömte sie durch meh 
rere solche Röhren, die vereinigt eine strahlende Sonne 
bildeten.
	        
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