Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Dritter Theil)

204 
Besondere Naturlehre. 
Körper fehx gut erklären läßt. Ern Apfel nämlich, HZr 
vom Baume stet, veranlaßte ihn, die Geschwindigkeit 
zu untersuchen, mit welcher der Äpfel, oder ein anderer 
Körper fallen würde, der so weit als der Mond von der 
Erde entfernt wäre« Weil feine Entfernung von dem 
Mittelpunkte der Erde alsdann ungefähr 62 mal grösser 
wäre, als an der Oberfläche der Erde, so würde er, 
wenn die Kraft der Schwere abnimmt, wie das Qua 
drat der Entfernung zunimmt, dann in einer Minute 
ungefähr durch fünfzehn Fuß fallen. Aber wenn der Mond 
seine Centripetalkraft (§.206.) gegen die Erde auf einmal 
verlöhre, so würde er durch feineCentrifugalkraft (§.226.) 
in einer Minute völlig um diese fünfzehn Kuß weiter von 
der Erde entfernt werden und die Centripetalkraft, welche 
ihn daran verhindert, ist also eben so stark, als die Kraft 
der Schwere, in der Entfernung des Mondes von der 
Erde ist; es ist also die größte Wahrscheinlichkeit vor 
handen, daß beide einerley sind, daß die Schwere, wel 
che wir an den Körpern auf die Oberfläche unserer Erde 
bemerken, auch dem Monde zukommt, nur wegen der 
grössern Entfernung umso viel schwächer ist und den Mond 
in feinem Geleise erhält. 
§. 1776. Wenn, wie es scheint, die anziehende 
Kraft der Materie überhaupt zukommt, so können wir 
auf eben die Weife eine Schwere der übrigen Nebenplane 
ten gegen ihre Hauprplaneren und derHauptplaneten gegen 
die Sonne annehmen, zumal da wirklich die Planeten sich 
in Ellipsen, um die Sonne herum, bewegen und zwar 
so, daß ihre Bewegung in der Sonnennähe am geschwin 
desten, in der Sonnenferne am langsamsten ist, wie eS 
auch geschehen muß, wenn eine anziehende Kraft der 
Sonne auf die Planeten wirkt. 
§. 1777. Kevler hatte schon vor Newton ent 
deckt, daß die Quadrate der Umlaufszeiten der Plane 
ten, um die Sonne, sich gegen einander verhalten, wie 
die Quadrate ihrer mittlern Entfernung von der Sonne 
und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.