Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Dritter Theil)

Von der Electricität. 
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§. 1203. 
des Haldensteinischen Semmariums, der sich derselben 
um das Jahr 1760 bedient hat. 
§. 1198. Diese Maschine besteht aus einer kreisrun 
den Glasscheibe, welche in vertikaler Stellung mit einer 
Kurbel gedreht wird, die an einer eisernen, mittendurch 
die Glasscheibe hindurch gehenden Axe befestigt ist, die 
Scheibe wird cm vier ovale Küssen gerieben, die ungefähr 
2 Zoll breit sind und deren zwey an jeder Seite der Scheibe, 
an den beiden Enken ihres vertikalen Durchmessers stehen. 
§.1199. Das Gestell besteht aus einem Brette, das 
man mit einer eisernen Klammer an den Tisch befestigen 
kann, auf diefem Brette stehen zwo Säulen, die mit 
einander parallel laufen und oben verbunden sind, diefe 
tragen in ihrer Mitte die Axe der Glastafel und an selbi- 
gen sind auch die Küssen befestiget. 
i2Co. Der Leiter ist eine hohle Röhre von Mes 
sing, an deren Ende sich zwey Arme ausbreiten, welche 
bis nahe an dem Glase reichen und durch Spitzen am 
Ende, die Electricität einsammlen. Die Wirkungen der 
selben überstiegen alle Erwartung, nur war im Anfange 
die gewöhnliche Klage, daß die metallne Axe sehr viel 
von der erregten Electricität annehme und ableite. 
§. i 2gi. Cuthbertson in Amsterdam half dem 
erwähnten Fehler dadurch ab, daß er die kupferne Axe 
zwischen beiden Glasscheiben mit einem gläsernen Ringe 
umgab, den er mit Siegellack an die Scheibe anküttere; 
die beiden Arme des Leiters führte er zwischen die beiden 
Scheiben hinein, bis nahe an den Glasring, so daß sie 
alle, darzwischen erregte Electricität aufnehmen musten. 
§. 1202. Cuypers in Delft sehte die Glasscheiben 
vorher einige Monate lang einer beträchtlichen Hitze aus, 
welche das noch unverglafete Laugensalz heraustrieb und 
sie dadurch weniger empfänglich für die Feuchtigkeit 
machte, hierdurch erhielt man ausserordentlich starke 
Electricität bey geringer Grösse der Maschine.
	        
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