Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Vierter Theil)

Vom Erdbeben 
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in welchem Lissabon verwüstet tyurde, empfand man die 
Stösse des Erdbebens in Amerika und auf den Schiffen 
in der See, welche sich in der Richtungslinie desselben 
befanden. 
§. 186i.Diefe Schnelligkeit hatzwar mit einem electri- 
fchen Schlage weit mehr Aenlichkeit, als mit einer, durch 
entzündete.Materienund elastische Dämpfe erregten Explo 
sion, von welcher sich kaum denken laßt , daß sie einen 
Raum von dieser Grösse einnehmen oder durchdringen 
könne. Es laßt sich aber hierauf antworten, theils daß man 
nicht weiß, wie weit sich die Communicationen der un 
terirdischen Höhlen und Gange erstrecken, theils, daß 
das Hinzukommen elektrischer Erscheinungen bey den 
Vulkanen und Erdbeben keineswegs gelaugnet wird. 
§. 1862. Der Mechanikus Salsano in Neapel 
hat einen.Erdbebenmesser erfunden. Er besteht aus ei 
nem Pendel mit einem Gewichte von 36 Pfund, das am 
untern zugespitzten Ende einen feinen Pinsel mit flüssiger 
Farbe hat. Dieser zeichnet die Richtung der Stösse auf 
ein, über einer Boussole liegendes Pappier. Am Pendel 
ist eine Querstange mit Knöppeln, die bey der Bewe 
gung desselben an eine Glocke schlagen, um den Beobach 
ter aufmerksam zu machen. 
Vom Meere. 
§. 1863. Unter Meer (mare) versteht man die 
grosse Sammlung von Wasser, welche die niedrigern 
Stellen der Erdfläche bedeckt und in welche sich die Flüsse 
ergiessen. Das Meer nimmt über zwey Drittel der gan 
zen Erdfläche ein. Die größten und tiefsten Thäler der 
Erdrinde bilden rings um die festen Länder ein gros 
ses zusammenhängendes Bassin, in welchem sich das 
Weltmeer, die offene See (oceanus), befindet. 
Die-
	        
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