Full text: Vorlesungen über die Experimentalphysik (Vierter Theil)

32 Besondere Naturlehre. 
funden und nach den Beobachtungen der englischen 
Schiffer giebt es dergleichen auch im Sunde. 
§. 1869. Ein anderer grosser Meerbusen ist das bal 
tische Meer oder die Ostsee, zwischen den Küsten 
von Deutschland, Preussen, Liefland und Schweden. 
Sie hängt mit der Nordsee durch drey Meerengen, den 
Sund, den grossen und den kleinen Belt zusam 
men, durch welche beständig Wasser in sie einströmt. 
1870. Der arabische Meerbusen oder das 
rothe Meer zwischen Arabien uud Afrika, ist wegen 
seiner häufigen rothen Corallen berühmt und soll nach 
de l'Isle ehedem mit dem Nil und dadurch mit dem 
mittelländische Meere in Verbindung gestanden haben. 
Andere, z. B. den persischen Meerbusen, das 
weisse Meer rc. muß man aus den geographischen 
Handbüchern kennen lernen. Die breitern führen den 
Namen der Bayen, wie die Hudsons bay, Baf 
fin s bay u. s. w. 
§. 1871. Der Boden des Meeres ist, wie die Ober 
fläche des festen Landes gebildet, so daß Thäler, Hügel 
und Berge überall mit einander abwechseln. Dies be 
weisen die, aus dem Meere hervorragenden Klippen und 
Inseln und die verschiedene Tiefe des Wassers. Man 
findet auf dem Meergrunde Schichten von verschiedenen 
Materien, dergleichen Donati untersucht und von 
Marmor, Fels, Sand, Erdarten mit Kieß und Con- 
chilien vermischt, gefunden hat. Diese Schichten er 
höhen sich von Zeit zu Zeit. Desto wahrscheinlicher wird 
hieraus der Satz, daß auch unser festes Land ehedem 
Meergrund gewesen ist. 
§. 1872. Es giebt auch Quellen auf dem Boden des 
Meeres. Kircher erzählt, der sicilianische Taucher 
Pesce Cola habe auf dem Grunde der Charybdis 
einen reissenden Strom entdeckt. 
§. 1873* Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. 
Boyle erzählt, im Canale zwischen England und Frank 
reich
	        
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